Die leichte und kompakte Fujifilm GFX 50S soll nach Herstellerangabe die bisher beste Bildqualität und Farbwiedergabe bieten, die Fujifilm in seiner über 80 Jahren Unternehmensgeschichte je entwickelt hat. Sie besitzt viele aus der X-Serie bekannte Ausstattungsmerkmale, wie beispielsweise die mechanischen Einstellräder und die Filmsimulationsfilter.
Gleichzeitig mit der Kamera führt Fujifilm drei neue GF Mittelformatobjektive ein. Es sind das Fujinon GF63mmF2.8 R WR, das Fujinon GF32-64mmF4 R LM WR und das Fujinon GF120mmF4 R LM OIS WR Macro.
Das neue digitale GFX-Mittelformatsystem von Fujifilm.
Der Sensor der GFX 50S ist etwa 1,7-mal größer als ein Kleinbildsensor. Im Vergleich zu Kleinbildkameras mit vergleichbar hoher Auflösung und Empfindlichkeit bietet die GFX 50S eine deutlich bessere Leistung, da die einzelnen Pixel auf dem Mittelformatsensor größer sind.
Die Grundempfindlichkeit des Sensors beträgt ISO 100, so dass sich die Kamera auch mit einer leistungsstarken Studiolichtanlage sowie mit Blitzlicht bei On-location-Shootings einsetzen lässt. Da eine größere Blendenöffnung gewählt werden kann, sind auch Blitzaufnahmen mit geringer Schärfentiefe möglich.
Der X Prozessor Pro, der bereits in den beiden Flaggschiff-Modellen X-Pro2 und X-T2 Verwendung findet, wurde auch in der GFX 50S eingesetzt. Mit der neuen Funktion „Color Chrome“ lssen sich Farbtiefe und Kontrast von sehr farbintensiven Motiven auch in schwierigen Lichtsituationen in vollem Umfang wiedergeben.
Fujifilm GFX 50S.
Die Kamera kann die Aufnahmen in drei JPEG-Formaten (SUPER FEIN, FEIN, NORMAL) sowie in zwei RAW-Formaten (unkomprimiert, komprimiert) speichern. Über den integrierten RAW-Konverter gibt es zudem die Option, Bilder im TIFF-Format auszugeben.
Im Video-Modus unterstützt die Kamera das Full HD-Format 1920 × 1080, (29,96p / 25p / 24p / 23,98p) bis zu 36 Mbps.
Das neu entwickelte Kameragehäuse ist sehr robust und hält auch widrigen Bedingungen stand. Die GFX 50S ist staubdicht und wetterfest sowie bei Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius in vollem Umfang einsatzfähig.
Das kompakte Gehäuse wiegt nur 825 Gramm und lässt sich durch den ergonomischen Handgriff gut halten. Für den elektronischen Sucher (EVF) wurde ein neues 0,5 Zoll großes EL-Display mit 3,69 Millionen Bildpunkten entwickelt. Fünf Glaselemente sorgen für eine 0,85-fache Vergrößerung des Sucherbildes, das überdies einen breiten Betrachtungswinkel bietet (40 Grad diagonal).
Oberseite der Fujifilm GFX 50S.
Der LCD-Touchscreen-Monitor besitzt eine Diagonale von 8,1 cm (3,2 Zoll) bietet eine Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten. Das Display lässt sich in drei Richtungen schwenken. Die Touch-Funktion erlaubt dem Benutzer durch einfaches Tippen mit dem Finger auf das Display unter anderem das Menü zu wählen, den AF-Punkt zu positionieren oder einen Bildausschnitt vergrößert darzustellen.
Der neue Schlitzverschluss der GFX 50S ermöglicht eine kurze Belichtungszeit von nur 1/4.000 Sekunde und eine Blitzsynchronzeit von bis zu 1/125 Sekunde. Er soll auf bis zu 150.000 Auslösungen ausgelegt sein und leise sowie vibrationsarm funktionieren.
Zusätzlich besitzt die Kamera einen elektronischen Verschluss mit ultrakurzen Belichtungszeiten bis 1/16.000 Sekunde. Dieser kann entweder als Front-Curtain-Shutter nur den ersten Verschlussvorhang oder aber den mechanischen Verschluss komplett ersetzen. Praktisch ist dieses Feature besonders bei relativ langen Verschlusszeiten zwischen 1/30 und 1/125 Sekunde, in denen durch den Verschluss bedingte Vibrationen häufig zu Auflösungsminderungen führen.
Rückseite der Fujifilm GFX 50S.
Die GFX 50S verwendet Speicherkarten im SD-Format (UHS-II) und ist mit einem doppelten Speicherkarten-Slot ausgestattet. Ihr neuer Hochleistungsakku liefert pro Ladung Energie für etwa 400 Fotos.
Das AF-System der GXF 50S basiert auf einem Kontrastautofokus mit 117 AF-Punkten (9 x 13 / maximal 425 Punkte). Dieses hochpräzise Fokussystem lässt sich nur bei spiegellosen Kameras nutzen, da hier zum Fokussieren die Bildebene des Sensors verwendet wird. Die Fokussierung mit einer Mittelformatkamera, deren Schärfentiefe durch das große Sensorformat geringer ist, wird dadurch wesentlich genauer. Das aktive Fokusfeld lässt sich mittels einer Joystick-Bewegung intuitiv verschieben. Alternativ dazu kann der Fokuspunkt auch per Fingertipp auf das rückseitige Touchscreen-Display positioniert werden.
Mit ihrem hohen Auflösungsvermögen und der ausgezeichneten Farbwiedergabe folgen die neuen GF Objektive für die neue Kamera derselben Designphilosophie wie die XF Objektive. Auf dem Blendenring findet sich zusätzlich zum „A“ (Auto) jetzt die Position „C“ (Command). Mittels einer Sperrtaste lässt sich der Blendenring arretieren, um ein versehentliches Verstellen der Einstellung auszuschließen.
Alle GF Objektive sind wetterfest und gegen Eindringen von Staub und Spritzwasser abgedichtet. Sie sollen auch bei niedrigen Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius ohne Einschränkungen funktionstüchtig sein.
Die GFX 50S und die GF Objektive sollen ab Ende Februar 2017 in den Handel kommen. Vorbestellungen sind ab sofort möglich.
Preis: etwa 6.500 Euro