Michael Besier, Inhaber Besier Oehling GmbH mit dem Portrait seines Vaters
Michael Besier, Inhaber von Besier Oehling und Geschäftsführer Oliver Hesse haben die Besier Oehling GmbH zu Deutschlands größtem Fotohändler mit etwa 60 Millionen Euro Jahresumsatz gemacht. Ihr Erfolg hat viele Väter.
„Er beruht auf einer Strategie, die auf mehreren Säulen steht. Da sind zunächst unsere acht Fotofachhandels-Filialen in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt und weiteren Standorten, nicht nur in der näheren Umgebung, sondern auch in Frankreich sowie in Tschechien. Das ist unsere traditionsreiche Basis. Dazu kommt ein stark wachsendes Industrie- und Behördengeschäft: Vom Bundeskriminalamt bis zum Bundesverfassungsschutz reicht da unsere Kundenliste. Unsere Vertriebsaktivitäten werden durch Großhandel und das Internetgeschäft ergänzt“, skizziert Michael Besier die wesentlichen Geschäftsfelder der Besier Oehling GmbH. Oliver Hesse ergänzt: „Mit unseren Fachhandelsgeschäften alleine könnten wir kaum überleben. Erst durch die gewaltigen Synergieeffekte aller Unternehmenssäulen und deren lückenlose Verzahnung wird daraus eine Erfolgsgeschichte.“
So sahen die Anfänge der Besier-Oehling GmbH aus.
Am 22. September 1912 eröffnete der Firmengründer Carl Besier sein Foto-Spezialgeschäft in Wiesbaden. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute sein Sohn Theo Besier das im Krieg stark zerbombte Fotohaus neu auf. Die Neueröffnung fand im April 1949 statt. In Mainz eröffnete Alfred Oehling zur selben Zeit das Geschäft Foto Oehling. Beide Geschäfte florierten im Wirtschaftswunderland Deutschland. Photo Besier – bis dahin nur Fotofachgeschäft für Kameras – eröffnete 1975 sein erstes Fotostudio – ein Trend, dem in den kommenden Jahren bis heute zahlreiche weitere Studios folgen sollten. Außerdem baute Photo Besier Zug um Zug ein immer stärker werdendes Labor- und Finishinggeschäft unter dem Namen Color Werbe Besier auf, das 1997 an Kodak verkauft wurde.
Schon 1975 übernimmt Alfred Oehlings ehemaliger Lehrling Jörg Rossius die Geschäftsleitung von Foto Oehling. Im Jahre 1984 tritt Michael Besier in der vierten Generation nach Abschluss seiner Ausbildung zum Fotokaufmann in das Unternehmen Besier ein. Zum 75-jährigen Besier-Jubiläum 1987 beschäftigt das Unternehmen bereits 57 Mitarbeiter. 1994 folgte als weiterer wesentlicher Schritt die Mehrheitsbeteiligung der Firma Besier GmbH an der Firma Foto Oehling GmbH. Ein Jahr später werden mit der Eröffnung eines neuen Zentrallagers die Voraussetzungen für das Großhandelsgeschäft geschaffen. Im Jahr 1997 übernimmt Michael Besier die Geschäftsleitung von seinem Vater Günter Besier. Foto Oehling setzt in den kommenden Jahren auf Internationalisierung: 1999 startet man mit der Eröffnung der Oehling Filiale in Saverne (Frankreich) und 2001 in Klatovy (Tschechien). Im Jahr 2005 zieht Besier mit Verwaltung, Zentrallager, Großhandel und Internetversand in die eigenen Betriebsräume (5.200qm Verwaltungs- und Lagerfläche) in Wiesbaden Erbenheim. Ein Jahr später übernimmt Oliver Hesse die Geschäftsleitung von Foto Oehling, das damit zu 100 Prozent zu Photohaus Besier gehört. 2008 verschmilzt die Foto Oehling GmbH mit der Photohaus Besier GmbH zur jetzigen Besier Oehling GmbH. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen über 100 Mitarbeiter. Seit 2009 ist Besier Oehling (wieder) Mitglied der Ringfoto-Gruppe, eine Kooperation, die von der Geschäftsleitung ausgesprochen hoch geschätzt wird: „Die Ringfoto ist modern und schnell. Wir stehen in täglichem Kontakt und die vielen gemeinsamen Aktionen laufen reibungslos und effizient. Das hilft uns sehr in unserer täglichen Arbeit“, betont Michael Besier.
Der moderne Laden von Besier Oehling in Mainz
Das Aushängeschild des Unternehmens sind ganz klar die Fotofachgeschäfte und Studios. Beispielsweise in Mainz in der Ludwigstraße. Auf mehr als 400 Quadratmeter Fläche, aufgeteilt auf zwei Etagen, präsentieren die Top-Marken der Branche in sogenannten Shop-in-Shop-Läden ihre neuesten Produkte. Perfekt geschultes Personal sorgt für kompetente Beratung für alle Marken und Modelle. Ergänzt wird das gesamte Geschäftskonzept durch ein florierendes Fotostudio sowie Terminals für die Bildbestellung.
In den Räumen der Zentrale von Besier Oehling in Wiesbanden betreibt der Großlabordienstleister Orwo eine Bilderproduktion. Orwo produziert auch praktisch das komplette Bildergeschäft von Besier Oehling. „Das bedeutet für uns und unsere Kunden extrem kurze Lieferwege, was auch im Studiogeschäft eine große Rolle spielt,“ erläutert Oliver Hesse die Vorteile des „Bilddienstleisters im eigenen Haus“.
Das Stammhaus des Unternehmens in Wiesbaden präsentiert die gesamte Fotowelt auf mehr als 500 Quadratmetern. Hier sorgt zudem das große Studio für attraktive Umsätze. Zudem gibt es ein modernes Paßbildstudio, von dem ein gläserner Aufzug nach oben in die Studioräume.
Fotostudio Wiesbaden
Michael Besier erläutert den Stellenwert des Portraitsegments, in dem aktuell 20 Personen arbeiten: „Der Studiobereich hat in unserem unternehmerischen Gesamtkonzept einen immer wichtigeren Anteil. Dieser Teil wird bei uns nicht von Fotoverkäufern nebenbei betrieben, sondern wir setzen auf fotografisch erstklassig ausgebildetes Personal, das die hohen Ansprüche unserer Kunden in attraktive Bilder umsetzen kann. Nur so haben wir eine Chance, diesen Bereich erfolgreich zu betreiben.“
Studiobereich
Die Zentrale der Besier Oehling GmbH in Erbenheim, strategisch ideal zwischen den beiden größten Filialen Wiesbaden und Mainz gelegen, erstreckt sich über mehr als 5.000 Quadratmeter. Dort arbeiten nicht nur die Verwaltung und Geschäftsleitung, sondern auch die Abteilung für das Industrie- und Behördengeschäft, der Groß- sowie der Internethandel. Den bei weitem größten Teil der Fläche nimmt aber ein großes Lager ein, von dem aus die eigenen Filialen bestückt und zigtausende Kunden in aller Welt beliefert werden.
Besier Oehling ist aber nicht nur ein erfolgreicher und mit etwa 60 Millionen Euro Jahresumsatz Deutschlands größter Fotohändler, sondern zur Philosophie des Unternehmens gehört traditionell eine überproportional starke Kundenbindung. Unter anderem deshalb wurde die Besier Oehling Academy ins Leben gerufen, die den Endverbrauchern und Professionals in eigenen, bestens ausgestatteten Schulungs- und Studioräumen regelmäßig attraktive Workshops und Seminare anbietet.
„Diese Angebote werden von unseren Kunden sehr gut angenommen und wir sind regelmäßig ausgebucht“, freut sich Michael Besier über das starke Interesse seiner Klientel. Alle aktuellen Angebote der Academy sowie Anmeldungen werden über die Website oehling-academy.de organisiert. In den weitverzweigten Räumen der Zentrale findet man aber noch weitere Besonderheiten wie eine eigene Deko-Schreinerei, die allen Filialen bei der verkaufsaktiven Präsentation der Produkte im Schaufenster und im Ladenbereich hilft. Ein weiteres Highlight: Einmal im Jahr veranstaltet das Unternehmen die sogenannte „Minikina“, eine hauseigene Fotomesse für Endverbraucher des Großraums Rhein/Main, zu der regelmäßig viele tausend Besucher kommen. Für professionelle Fotografen veranstaltet Deutschlands größter CPS- (Canon Professional Services) und NPS-Händler (Nikon Professional Service) sogenannte Pre-Check-Events, auf denen die neuesten Kameras und Objektive für diese Zielgruppe exklusiv vorab vorgestellt werden.
Laden in Wiesbaden
Michael Besier ist stolz auf das, was seine Vorfahren in den vergangenen 100 Jahren aufgebaut und was er in den letzten 15 Jahren in eigener Verantwortung weiter ausgebaut hat. Das Konzept „Wachstum durch Größe, Schnelligkeit und Innovation“ ist aufgegangen. Die Strategie, den Erfolg auf mehrere Felder wie stationäre Fachgeschäfte, Großhandel, Internetgeschäft, Behörden- und Industriebusiness und Fotostudios zu verteilen, ist bis heute aufgegangen und bildet, so Michael Besier, auch in Zukunft die Basis des Erfolgs. Auch für die Zukunft hat der Unternehmer Michael Besier klare Vorstellungen: „Der Begriff des Handels hat sich im Zuge der Möglichkeiten des Internets stark verändert, darauf hatten wir uns rechtzeitig eingestellt. In Kürze werden mobile Geräte wie Smartphones und Tablets wiederum den Handel verändern, weil die Kunden von von jedem Ort aus und zu jeder Zeit Produkte ordern können. Wir müssen die Kunden auch über diese Medien erreichen. Beispielsweise über Prestige-Internetseiten mit Markenshops. Wir müssen unsere wichtigste Zielgruppe, die engagierten Fotoamateure, da erreichen, wo wir nicht nur unser Fachwissen über Fotografie in allen seinen Facetten ausspielen können, sondern wo unsere Leidenschaft für Fotografie sichtbar wird. Die Emotionalität der Fotografie, die visuelle Kraft von Bildern, die unzähligen kreativen Möglichkeiten fotografischer Produkte – wenn wir unseren Kunden helfen, diese Emotionalität mit neuen Konzepten umzusetzen und sichtbar werden zu lassen, dann werden wir und unsere Kollegen des Fotofachhandels auch in Zukunft eine tragende Rolle im Foto- und Imagingmarkt spielen,“ ist sich Michael Besier sicher.