Front- und Rückseite der Canon EOS 5d Mark IV.
Dass Canon hervorragende Kameras bauen kann, wird kaum jemand anzweifeln. Und auch Objektive auch, die zu den besten der Welt gehören. Auch das neue Premiummodell, die Canon EOS 5D Mark IV zählt, wie auch ihr Vorgänger, die EOS 5D Mark III zu den bisher vielseitigsten DSLR-Kameras. Gleichzeitig hat Canon als Ergänzung zur EOS 5D Mark IV mit ihrem 30,4 Megapixel-Sensor zwei neue Objektive aus der L-Serie vorgestellt, die den Anforderungen der neuen hochauflösenden Vollformatkamera voll gerecht werden sollen. Mit dem EF 24-105mm 1:4L IS II USM und dem EF 16-35mm 1:2,8L III passt Canon nun auch sein Objektivprogramm den neuen Megapixelriesen an.
Die große Innovation der neuen Kamera ist jedoch das Dual Pixel Raw Format, das der 30,4-Megapixel-CMOS-Sensor im Vollformat liefert. Er beeindruckt zudem mit einem großen Dynamikumfang und der Möglichkeit schnelle Serienaufnahmen mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde aufzuzeichnen. Weitere Ausstattungsmerkmale sind die Möglichkeit der 4K-Videoaufzeichnung, integriertes WLAN und GPS.
Als erste Canon Kamera bietet die EOS 5D Mark IV die Möglichkeit Aufnahmen im Dual Pixel RAW Format aufzuzeichnen – eine unbestritten innovative Erweiterung für die nachträgliche Bildoptimierung. Schade nur, dass der Trend der Bildagenturen dahin geht, Aufnahmen die nicht original in der Kamera in JPG umgewandelt wurden abzulehnen. So präsentiert sich die Canon EOS 5D Mark IV eher als eine Kamera für anspruchsvolle Hobbyfotografen als für Profis, die nach einem optimalen, schnellen Workflow suchen und den Forderungen ihrer Auftraggeber verpflichtet sind.
Die Canon EOS 5D Mark IV von oben.
Zu den neuen kreativen Möglichkeiten des Dual Pixel RAW Formats zählen die Korrektur oder Verlagerung des Schärfepunkts, eine horizontale Verlagerung des Bokeh sowie die Reduzierung von Linsenreflexionen in der Nachbearbeitung.
Der ISO-Bereich der Kamera liegt standardmäßig zwischen ISO 100 und 32.000. Dadurch dass er sich auf ISO 50 bis 102.400 erweitern lässt ermöglicht er laut Canon bei praktisch allen Lichtbedingungen hervorragende Aufnahmen. Dabei soll ein optimierter Algorithmus zur Rauschunterdrückung bei Low-Light-Aufnahmen führen.
Das AF-System der EOS 5D Mark IV verwendet 61 AF-Felder, darunter 41 Kreuzsensoren, nicht nur einen großen Bereich des Sensors abdecken, sondern auch bei sehr wenig Licht den Einsatz des Autofokus ermöglichen. Das hochauflösende 3,2-Zoll-LC-Display erlaubt eine intuitive Touchscreen-Steuerung des kompletten Menüs. Die Kombination mit einem neuen AF-Bereich-Auswahlschalter wird nun ein schneller Wechsel des aktiven AF-Felds/-Bereichs möglich.
Canon EOS 5D Mark IV Dual Card Slot.
Für die genaue Belichtung, Motiverkennung und -nachverfolgung wird 150.000-Pixel-Belichtungsmesssensor (IR und RGB) eingesetzt, dessen Messdaten von einem eigenen DIGIC 6 Prozessor verarbeitet werden.
Bei Reihenaufnahmen mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung und AF/AE Nachführung können bis zu 21 RAW-Dateien oder eine unbegrenzte Anzahl an JPEG-Bildern aufgenommen werden. In den Modi „Leise Aufnahme“ und „Leise Reihenaufnahme“ werden die Aufnahmegeräusche auf ein Minimum reduziert.
Mit der EOS 5D Mark IV lassen sich aus den 4K-Videos Einzelbilder mit jeweils 8,8 Megapixeln kameraintern extrahieren. Die Kamera bietet in der Videofunktion 4K Aufzeichnung, 120 Bilder pro Sekunde im HD Format, Dual Pixel CMOS AF, Zeitraffer-Videos und einen neuen HDR-Movie-Modus.
Durch das integrierte WLAN wird eine sichere Datenübertragung (FTPS/FTP) sowie die Fernbedienung der Kamera per Mobilgerät ermöglicht. GPS fügt den EXIF-Bilddaten die jeweiligen Standortdaten hinzu. Auch IPTC-Daten, die beispielsweise Aufnahmeinformationen beinhalten, lassen sich jetzt erstmals automatisch in die Bilddaten einbetten.
Canon EF 24-105mm 1:4L IS II USM.24-105mm 1:4L IS II USM
Neue Hochleistungsobjektive
Gleichzeitig mit der Vorstellung der Kamera kündigt Canon zwei neue Objektive, das EF 24-105mm 1:4L IS II USM und das EF 16-35mm 1:2,8L III USM an, die den Anforderungen hochauflösender Sensoren entsprechen sollen. Beim EF 24-105mm 1:4L IS II USM besitzt einen optimierten Vier-Stufen-Bildstabilisator (IS). Zudem ermöglicht ein neuer Antrieb die leise Steuerung der Blendenöffnung bei Videoaufnahmen. Das EF 16-35mm 1:2,8L III USM soll ebenfalls eine außergewöhnliche Abbildungsqualität liefern und istdurch seine konstant hohe Lichtstärke von 1:2,8 besonders für den Low-Light-Einsatz geeignet.
Canon EF 16-35mm 1:2,8L III USM
Funktionserweiterung für die EOS-1D X Mark II
Zudem hat Canon ein neues Firmware-Update für die EOS-1D X Mark II angekündigt, mit dem die von der EOS 5D Mark IV vorgestellten Funktionen zur IPTC-Unterstützung und den LCD-Farbtonoptionen implementiert werden. Zudem werden damit die Netzwerk- und GPS-Funktionalität erweitert. Die neue Firmware ist ab September zum Download auf der Canon Support-Website verfügbar.
Wieder hat Canon eine tolle DSLR-Kamera vorgestellt und bedient damit jedoch einen offensichtlich sterbenden Markt. Beobachter der Szene sind aber überzeugt, dass sich der Marktführer nicht ohne Gegenwehr dem immer stärker werdenden Lager der kompakteren, spiegellosen Modelle geschlagen geben wird. Vermutlich wird das Unternehmen schon zur photokina eine erste spiegellose Kamera mit professionellen Features zeigen. Dass Canon technisch dazu in der Lage ist, daran zweifelt niemand. Warum man in diesem Bereich jedoch dem Wettbewerb so hinterher hängt, versteht wohl kaum jemand. Canon Fans jedoch sind überzeugt: Da geht doch noch was!Als die Kamera für alle, die nach der perfekten Aufnahme streben, kündigt Canon die vierte Generation seiner EOS 5D Reihe an. In die Entwicklung sollen die Wünsche zahlreicher Profifotografen mit eingeflossen sein. Viele Wünsche blieben allerdings unerfüllt und wenn man sich die technischen Daten und Pressemeldungen genauer durchliest, kommt man zu dem Ergebnis: Da geht noch was!