Der im Frühjahr 2011 vorgestellte Prototyp des Canon EF 200 – 400mm/f4.
Oft zählen die Dinge, die man nicht haben kann, zu den begehrtesten. Das scheint für Fotografen das vor 20 Monaten von Canon erstmals als Machbarkeitsstudie angekündigte EF 200 – 400 mm Telezoom zu bestätigen.
Einige der „Happy Few“ CPS Fotografen haben das Objektiv bereits in einem Feldtest bei sportlichen Großevents im Sommer des Jahres ausprobieren können und sich über die Resultate begeistert geäußert. Das hat Begehrlichkeiten bei den Kollegen und auch im Profihandel geweckt.
„Längst hatten alle Beobachter mit einer offiziellen Vorstellung dieses Objektives in diesen Herbsttagen gerechnet“, klagt Canon Profihändler Klaus Bothe von Isarfoto in Icking, der seinen Kunden gern eine konkrete Angabe über den möglichen Erstauslieferungstermin machen würde. „Nichts dergleichen ist passiert. Hinter vorgehaltener Hand hatten sogar Mitarbeiter von Canon mit den ersten Objektiven ’noch im Dezember‘ gerechnet. Gerne hätte man diesen Umsatz dieses Jahr noch in den Büchern gehabt.“
Dass daraus erst einmal nichts wird, ärgert Klaus Bothe und noch mehr verunsichert es ihn, ‚dass es plötzlich so merkwürdig ruhig um das Objektiv geworden‘ ist.
Stattdessen mehren sich in den internationalen Foren zunehmend Meldungen, die von einer deutlichen Verzögerung wegen eines “Redesigns” des Umschalthebels für den Einschwenkmechanismus des Konverterelementes sprechen. “Dieses Jahr wird es bestimmt nichts mehr. Wir haben auch noch keinen Termin für 2013″, vermelden aktuell aus üblicherweise ‚gut informierten Kreisen‘.
„Nun, Machbarkeitsstudien dienen dazu festzustellen, ob ein Produkt “machbar” ist – und im vorliegenden Fall scheint es so zu sein, dass Canon sich übernommen hat“, klagt Klaus Bothe. „Dieses Objektiv scheint nicht machbar zu sein.
Seiner Meinung nach ist in der heutigen Zeit schneller Produktzyklen eine in der Öffentlichkeit ausgetragene “Machbarkeitsstudie” über fast zwei Jahre ein eher sinnloses Unterfangen. Das Ganze lässt seiner Meinung nach nur einen Schluss zu: „Im Rahmen des ohnehin “sportlich” gesteckten Preisrahmens von über 11.000 Euro lässt sich eine solche Linse von Canon nicht bauen.“
Bedauerlich, denn sowohl der Profifachhandel als auch die Fotografen haben sich alle schon auf dieses Objektiv gefreut. Diese neue Canon Politik schürt den Verdacht, dass es in Zukunft eine neue Klasse von Canon Objektiven geben wird: Jene die es nur in ganz geringen Stückzahlen und nur bei vom CPS betreuten Großveranstaltungen auszuleihen gibt.
http://blog.isarfoto.com/wordpress/