Der japanische Hersteller von medizinischen Geräten Terumo hat kurz nach seinem Angebot eines Mergers mit Olympus den potentiellen neuen Partner wegen Aktienverluste verklagt. Terumo verlangt eine Wiedergutmachung für die Verluste, die das Unternehmen den Folgen des Bilanzskandal zuschreibt. Die Olympus Aktie sank in Folge der Affäre. Nach Aussagen von Terumo sollen sich bei den eigenen Verluste um eine Summe von etwa 8 Milliarden Yen handeln.
Befragt zu den Merger Plänen äußerte sich Terumo Präsident Hatano, dass man im Moment keine freundliche Übernahme anstrebe. Vermutlich auch eine Folge der schlechten Ergebnisse in den letzten Monaten.
Olympus hatte den Merger sofort dementiert aber auch betont, dass zur Zeit die Türen noch für alle in Frage kommenden Partner offen stünden. Der japanische Medizingeräte-Hersteller Terumo zählt zwar zu den großen und finanz-kräftigsten Firmen in der Medizintechnik, doch die Synergien, die sich aus einer Partnerschaft mit Fujifilm, Sony oder Panasonic für den Foto- und Medizinbereich ergeben könnten, halten sich bei dieser Konstellation in Grenzen.
Dass Olympus frisches Kapital braucht, um die Folgen des Finanzskandals zu überwinden steht außer Frage. Die Rede ist von einer Beteiligung in Höhe von rund 500 Millionen Euro. Olympus war offensichtlich schon vor dem Skandal in Verhandlungen mit Terumo. Das plötzliche Vorpreschen hat allerdings bei Olympus zu Irritationen geführt.
Offiziell heißt es bei Olympus hält man sich noch alle Alternativen offen. Es sei auch möglich, das man sich das benötigte Kapital durch mehrere Partnerschaften besorgt. Für eine Entscheidung will sich das Unternehmen noch etwas Zeit nehmen, um alle Alternativen gründlich zu prüfen. Frühestens in zwei Monaten, spätestens Ende des Jahres soll die Entscheidung fallen. Die Börse reagierte positiv auf die Gerüchteküche: die Olympus Aktie verzeichnet ein deutliches Plus.