Das bisherige Ergebnis des 50. Jubiläumsjahres 2015 der Ringfoto Gruppe kann sich sehen lassen: Während sich der Gesamtmarkt im Bereich Foto in diesem Jahr mit -9,7 Prozent weiterhin stark rückläufig zeigt, konnte Ringfoto Geschäftsführer Michael Gleich für seine Organisation beim Umsatz ein Plus von 13,2 Prozent verkünden. Doch dieser Erfolg ist dem Unternehmen keineswegs in den Schoß gefallen. Es ist das Resultat zahlreicher, intensiver Marketingaktivitäten des Ringfoto Teams und seiner Partner aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Fotofachhandels Verbundgruppe. Attraktive Verbraucherpreise, die dennoch dem Handel ausreichende Spannen ließen, sind ein Grund dafür, dass die Konsumenten so positiv auf das Angebot reagierten. Der andere ist die überdurchschnittliche Zahl an Gruppenmitgliedern, von denen die Aktionen mitgetragen wurden.
Ringfoto Geschäftsführer Michael Gleich am Rednerpult,
sitzend von links nach rechts Werner Schneider (Leiter Einkauf), Rainer TH. Schorcht (Vorsitzender des Verwaltungsrats) und Claudia Endres (Leitung Ringfoto Marketing)
„Dieses wird unser Jahr“, hatte Michael Gleich bereits auf der Frühjahrsmesse die Mitglieder der Ringfoto Gruppe auf das Jubiläumsjahr eingeschworen und seine Marketing Chefin Claudia Endres ein umfangreiches und offensichtlich höchst effektives Werbepaket entwickeln und durchziehen lassen. Im Mittelpunkt der Maßnahmen stand neben einer äußerst aufmerksamkeitsstarken und höchst flexibel nutzbaren Jubiläumsdekoration für die Läden eine sowohl von den Händlern sowie auch von deren Kunden begeistert aufgenommene Jubiläumsbeilage mit hochattraktiven Produktangeboten.
Das Feedback der teilnehmenden Händler zeigt, dass hier der Werbenagel auf den Kopf getroffen wurde. So äußerte sich Rainer Th. Schorcht, Vorsitzender des Ringfoto-Verwaltungsrats: „Das sind die besten Beilagen, die wir je hatten!“ Jürgen Oriold von Foto Oriold in Lauf meinte: „Solch ein SLR-Verkauf in einer Woche ist schon seit Jahren nicht mehr vorgekommen“.
Ringfoto Geschäftsführer Michael Gleich.
Begeistert äußerte sich die Ringfoto-Führung auch über die seit dem 14.Juni 2015 verfügbare neue Ringfoto-App. Sie habe sich als Tool für eine moderne Angebotskommunikation gut bewährt. Die Zahl der Downloads mutet allerdings eher bescheiden an und zeigt, wie gering bei vielen Ringfoto Mitgliedern die Akzeptanz derart moderner Marketingtools ist. Laut Aussage von Claudia Endres wurde die Ringfoto App bisher 6.208 Mal heruntergeladen. Bei über 1500 Ringfoto Mitgliedsunternehmen und über 1900 Vertriebsstellen konnte demnach jeder Ringfoto Händler im Schnitt gerade einmal vier Kunden zum Download bewegen. Für 6.000 Downloads hätte es vermutlich gereicht, wenn alle Mitglieder und ihre Mitarbeiter die App heruntergeladen hätten.
Als das kostengünstigste Medium für seine digitale Kampagne hat Ringfoto Facebook identifiziert. Sicher ein interessanter Weg, wenn man bedenkt, dass auch SAP mit dem Datenriesen eine Kooperation eingegangen ist. Der Softwarespezialist will sich neuerdings auch im Bereich Marketing mit seinen Programmen profilieren. Alle Aktivitäten im Web zusammengenommen freut sich Ringfoto über mehr als 55 Millionen Werbeimpressions und fast 90.000 Clicks.
Ganz gleich wie man diese Zahlen interpretiert, dokumentieren die von Michael Gleich auf der Ringfotoherbstmesse vorgelegten Ergebnisse eine stolze Erfolgsbilanz: Im Fotobereich ist Ringfoto die nach Mitgliederzahl und Umsatz weltweit größte Verbundgruppe. Im Jahr 2014 gehörten zur Gruppe 1.584 Mitglieder mit 1.942 Vertriebsstellen, die insgesamt einen Verkaufsumsatz zu Endverbraucherpreisen von 1,1 Mrd. Euro erzielten.
Stehend Rainer Th Schorcht, Verwaltungsratsvorsitzender der Ringfoto Gruppe,
sitzend von l. nach r.: Werner Schneider Michael Gleich, Clauidia Endres.
Laut GfK vom August 2015 ist der Fotofachhandel mit einem Anteil von 37 Prozent der stärkste Vertriebskanal in Deutschland, an dem Ringfoto nach eigenen Angaben einen Anteil von über als 60 Prozent hat.
Als „ Gütesiegel für Wandlungsfähigkeit und extremhohe Reaktionsbereitschaft“ bezeichnete Michael Gleich die 50jährige Überlebensgeschichte der größten Fotoverbundgruppe der Welt. Sie ist mit Sicherheit nicht zuletzt auch ein Gütesiegel für seine Geduld und das im Konzert mit allen Mitarbeitern der Gruppe kontinuierliche Bemühen, dem in immer kürzeren Zyklen stattfindenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technischen Wandel flexibel zu begegnen, neue Entwicklungen zu prüfen und gegebenenfalls zu adaptieren.
Viele werden sich noch an den holprigen Übergang in das digitale Zeitalter erinnern, gegen den sich Industrie und Handel zunächst beharrlich stemmten und auch die Welt der sozialen Netzwerke, der Smartphones und Tablets kommt in der traditionellen Imagingbranche nur bei den Fortschrittlichsten zum Tragen.
Dennoch sind und bleiben 50 Jahre Ringfoto eine Erfolgsgeschichte, an der Michael Gleich und das von ihm geführte Team nahezu die Hälfte mitbestimmt hat. Hürden des Wachstums und Krisenherde waren neben gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen beispielsweise auch der selbstbestimmte Gebietsschutz für Verbundhändler, der ihnen zusicherte, dass in ihrem Einzugsgebiet sich kein weiterer Ringfoto-Händler niederlassen durfte. Der erwähnte, digitale Umbruch und damit der Zusammenbruch des Film- und Filmentwicklungsgeschäfts beutelte die Branche ebenso wie das Auftreten der Billiganbieter in der Großfläche oder der beginnende Boom des Online-Handels, an dem der einzelne Fachhändler zunächst nicht partizipierte. Diese Übergänge abzufedern, zu erleichtern und zu begleiten hat sich das Ringfoto Team zum Ziel gesetzt.
Vorstellung des neuen Voigtländer 10 mm10 mm F5,6 Hyper-Wide-Heliar Objektivs
mit (v.l.n.r.) Keiji Sato. Cosina, Gerd Rainer Frost, Produktmanager Voigländer und Michael Gleich.
Das Erfolgsgeheimnis der Ringfoto Gruppe und deren Mitglieder beschrieb Michael Gleich in seinem Vortrag als eine moderne und intelligente Arbeitsteilung. Die Zentrale nimmt alle Aufgaben wahr, die hohe Investitionskosten erfordern und Nachfragemacht voraussetzen. Das gilt für Markenführung, Marketingkonzepte, Verkaufsberatung, Logistik und zentrale IT-Lösungen wie RIO (RINGFOTO Informations- und Ordersystem) und vor allem für den Einkauf. Der Händler bleibt selbständig und damit reaktionsschnell bei Marktveränderungen. Er bedient sich aller zentralen Konzepte und Dienstleistungen, die für seinen Geschäftsbetrieb erforderlich und sinnvoll sind. Er konzentriert sich damit auf die Marktbearbeitung in seinem Umfeld und ist durch die beschriebene Arbeitsteilung jedem anderen Anbieter überlegen.
„Für den Erfolg der Ringfoto Gruppe war, ist und bleibt auch wichtig, dass die Strategie immer auf Chancenwahrnehmung im schwierigsten Umfeld bei gravierenden Umwälzungen ausgerichtet war und nicht auf Bewahrung alter Traditionen“, erklärte Michael Gleich. „So war die Frage niemals ‚Wie kann man etwas Neues verhindern?‘, sondern ‚Wie kann man das Beste aus der neuen Entwicklung machen und Vorteile generieren?‘.“
Als Beispiel führte er den oftmals wegen der Gefahr einer Preiserosion als Feindbild gesehenen Onlinehandel an. Dieser bietet laut Michael gleich jedoch bei richtiger Nutzung neue Kundenpotenziale und ein 24/7-Schaufenster für den stationären Händler.
„Hier war Ringfoto Pionier und hat bereits 2001 ein WebShop-Konzept entwickelt, das einem professionellen Onliner jederzeit das Wasser reichen kann und jedem Händler für ein kleines Entgelt zur Verfügung steht“ so Michael Gleich weiter und er betont: „Es funktioniert. Der Endverbraucher informiert sich im Netz und kauft stationär bei seinem örtlichen Händler ein. Dort gibt es beste Beratung, faire Preise und einen erstklassigen After-Sales-Service. Doch von entscheidender Bedeutung ist der unbedingte Wille aller Beteiligten zur ständigen Verbesserung – wir sind eine lernende Organisation und Gemeinschaft“.
Canon sagt Danke! für eine sicher in letzter Zeit nicht immer reibungslose Zusammenarbeit
mit Ringfoto.
Der Fotofachhändler, der bis heute überlebt hat, musste in den letzten Jahrzehnten häufiger beweisen, dass er vor allem wandlungsfähig ist. Nicht zuletzt hat Michael Gleich dafür seinen ‚Einpeitscher und Digi-Guru’ Martin Wagner in die Schlacht geschickt, der mit seiner Leidenschaft für neue Techniken in der Fotografie als Rattenfänger die Basis begeistert hat.
„Neue Sortimente wie Smartphones und Quadrocopter, neue Dienstleistungen wie Fotobuch oder Sofortprint sind heute keine Herausforderungen mehr für aktive Händler“, so Michael Gleich. „Die aktuelle Entwicklung geht in Richtung hochwertiger, komplexer, vernetzter und damit auch beratungsintensiver Ausrüstungen. Der Bedarf an bestens ausgebildeten ‚Problemlösern’ wird rapide steigen. Und das ist eine zukünftige Spielwiese für gute Fachhändler. Und eine zukunftssichere dazu. Denn will die Großvertriebsform oder der Onliner diese Leistungen anbieten, muss auch deren Aufwand steigen – und damit ist der Kostenvorteil nicht mehr gegeben“.
Laut Michael Gleich sind zurzeit nur die Flächenmärkte in ihrer strategischen Falle gefangen: Größere Auswahl und billigere Preise gibt es seiner Ansicht nach immer im Internet – bessere Beratung und hochwertigere Sortimente aber beim Fachhandel. Er äußerte daher die feste Überzeugung, dass die Ringfoto-Fachhändler alle Voraussetzungen mitbrächten, um auch die Zukunft erfolgreich zu bestehen.