Fotoausstellungen
...Klick zum Weiterlesen
Untitled, 2015 © Ren Hang .
Courtesy Estate of Ren Hang and Stieglitz 19, Antwerpen
Pechschwarze Haare, Porzellanhaut, knallrote Lippen und Fingernägel, tiefe Blicke direkt in die Kamera, akrobatische Posen von jungen Männern und Frauen mit skurrilen Requisiten, Tiere und Planzen im grellen Blitzlicht, eingebettet in urbanen Landschaften, privaten Räumen oder in der Natur zwischen Reisfeldern, Lotusteichen und Kakteen – die Bilder des chinesischen Künstlers Ren Hang sind schmerzvoll provokant, aber auch introvertiert und träumerisch surreal. Seine genderquee- ren Kompositionen sind explizit erotisch, jedoch nie pornogrfisch. In oft extrem eigenwilligen Arrangements und Perspektiven wird der menschliche Körper zur abstrakten Form gestaltet, wobei immer wieder bekannte Motive und Traditionen aus der westlichen Kunst- und Fotogeschichte zitiert und gleichzeitig überschrieben werden.
Untitled 1, 2012 © Ren Hang .
Courtesy Estate of Ren Hang und Blindspot Gallery, Hongkong
Bildikonen von William Sheakespeares sterbender Ophelia im Blumenteich, Darstellungen der griechischen Königstochter Leda mit dem Schwan oder Rückenakte weiblicher Figuren kombiniert Ren Hang mit einem unverkennbaren Bildvokabular aus Abstraktion, Surrealismus, Dada sowie historischer und zeitgenössischer Fotografie. Gleichwohl ist ein von der ostasiatischen Philosophie geprägtes künstlerisches Verständnis erkennbar, das im Gegensatz zur Kunst des Abendlandes nicht um Originalität bemüht ist. Vielmehr führt es eine Schultradition fort und strebt nach Zeitlosigkeit; die Fragen nach Autorenschaft, Original und Kopie stellen sich für viele Künstler in China erst in Gegenüberstellung zum westlichen Kunstbegriff. Daraus speist sich ein neuer Diskurs um Formen und Strukturen eines kollektiven und globalen Bildgedächtnisses.
Untitled, 2014 © Ren Hang .
Courtesy Estate of Ren Hang and Stieglitz 19, Antwerpen
Ren Hangs analoge Fotografien erzählen dabei in einer humorvoll-verspielten Bildsprache von Gefühlen, Sehnsüchten, Ängsten und von der Einsamkeit einer jungen Generation in China. Sie stehen symbolhaft für deren Rebellion gegen die Konventionen eines restriktiven kommunistischen Regimes, in dem Nacktheit sowie sexuelle Freiheit bis heute unter staatlicher Zensur und Kontrolle stehen. Die dargestellten Menschen sind meist Freund*innen des Künstlers, bleiben aber unbenannt und stets anonym. Die Bilder tragen weder Titel noch Ort oder Datum. Sie sind sorgfältig inszeniert, gleichwohl ist ihnen auch das Momenthafte inhärent, das oft der schnellen Arbeitsweise des Künstlers entspringt. Ren Hangs Fotografien sind eine seltene Ode an den Menschen, seinen Körper, seine Sexualität, Schönheit und Verletzlichkeit.
Untitled 11, 2011 © Ren Hang .
Courtesy Estate of Ren Hang und Blindspot Gallery, Hongkong
Ren Hang (geboren 1987 in Chang Chung, gestorben 2017 in Peking, China) war Fotograf und Lyriker. 2010 erhielt er den Third Annual Prize for Contemporary Art. Seine Arbeiten wurden bisher in China und Europa ausgestellt, u.a. im Foam – Fotografiemuseum Amsterdam, im MdbK in Leipzig, in der Ostlicht – Galerie für Fotografie in Wien (2017) und im Maison Européenne de la Photographie in Paris (2019). Er publizierte zahlreiche Fotobücher und veröffentlichte seine Arbeiten auf seiner Website, über Facebook, Instagram sowie Flickr. Sein Werk findet posthum eine stetig wachsende Anhängerschaft und erfährt weltweit eine immense Popularität. Hang lebte und arbeitete bis zu seinem Freitod im Alter von 29 Jahren in Peking.
C/O Berlin im Amerika Haus, Hardenbergstraße 22-24, Berlin
...Klick zum Weiterlesen
Bieke Depoorter, Agata 2017 copyright Bieke Depoorter / Magnum Photos
Das Geschehen in "Because the Night" widmet sich der besonderen Stunden in unterschiedlichen (sozio-) kulturellen und topografischen Settings dem vielen Facetten des Nachtlebens.
Barbara Wagner und Benjamin de Burca, You Are Seeing Things, 2016
Die Ausstellung "Because the Night" präsentiert Arbeiten von Bárbara Wagner und Benjamin de Burca, Tobias Zielony und Georg Gatsas, die die mit dem Nachtleben verbundenen komplexen Beziehungsgeflechte sowie deren soziale Wertsysteme und politische Verortung betrachten. Diese treten in einen Dialog mit den radikal persönlichen Perspektiven von Bieke Depoorter und Thembinkosi Hlatshwayo, die einen intimen Einblick in die nächtlichen Aushandlungsprozesse des Selbst mit seiner Umwelt geben. Die präsentierten, internationalen Positionen sind Spiegel einer jüngeren Künstler-Generation, die sich inmitten gegenwärtiger Umbrüche und komplexer, durch politische Prozesse aufgeladener Zustände bewegt und diese vorbehaltslos dokumentiert.
Tobias Zielony, Make-up, 2017, aus der Serie Maskrouvka copyright Tobias Zielony
Mit freundlichen Genehmigung Tobias Zielony und KOW, Berlin
Bei einem Aufenthalt in der Ukraine zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 traf der deutsche Fotograf Tobias Zielony (*1973) auf die Underground Queer- und Techno-Szene in Kiew. Diese hatte sich im Nachhall der Euromaidan-Revolution 2013/2014 herausgebildet. Der Titel von Zielonys Arbeit – Maskirovka – beschreibt eine Tradition der russischen Kriegstaktik: Die Täuschung. Er hebt auf die sogenannten „grünen Männer“ ab, russischeSpezialeinheiten, die die Krim besetzten und die pro-russischen Streitkräfte in der Ostukraine unterstützten und ihr Gesicht hinter grünen Sturmhauben verbargen.
Tobias Zielony, Appartement, 2017, aus der Serie Maskrouvka copyright Tobias Zielony
Mit freundlichen Genehmigung Tobias Zielony und KOW, Berlin
Masken waren zudem ein wichtiger Schutz für die Maidan-Protestierenden sowohl vor dem eingesetzten Tränengas als auch zum Verbergen ihrer Identität vor den Behörden. Nicht zuletzt erlaubt die Maske den Menschen, sich abzuschirmen. Zielonys insgesamt 42 angefertigte Fotografien sowie ein Animationsfilm, zusammengestellt aus 5’404 Einzelbildern, bilden eine visuelle Kakophonie des Euromaidan, die er auf der Strasse und im Club eingefangen und mit Material aus Nachrichtenberichten über Kiew verwoben hat.
Thembinkosi Hlatshwayo aus der Serie Slaghuis 2018
In seiner Serie Slaghuis (Schlachthaus oder Massaker) konfrontiert uns der südafrikanische Fotograf Thembinkosi Hlatshwayo (*1993) mit der Problematik des Aufwachsens in einem sogenannten Shebeen, einer illegalen Taverne in einem Township in Johannesburg. Seine fotografischen Collagen und mehrheitlich minimalistischen Kompositionen bilden Erzählsplitter, die in ihrer dichten Anordnung einen Eindruck vermitteln, wie schwierig es sein muss, wenn das eigene Zuhause nicht mehr als sicherer Zufluchtsort funktioniert, sondern zum Austragungsort nächtlicher Unbeherrschtheit und Brutalität wird.
Thembinkosi Hlatshwayo aus der Serie Slaghuis 2018
Hoher Alkoholkonsum gepaart mit überaus anspruchsvollen sozialen Bedingungen und die nicht zuletzt dadurch verursachte hohe Gewaltbereitschaft bilden ein toxisches Gefüge, welches die Nächte des Künstlers über Jahre hinweg prägten. Parallel zu den fast menschleeren Bildern, die Spuren der Ausschreitungen wie zerbrochene Flaschen zeigen, lässt uns Hlatshwayo an seinen inneren Konflikten, dem Gefühl des Ausgeliefertseins und der damit verbundenen Sprachlosigkeit über kurze niedergeschriebene Gedankenströme teilhaben. So wird das Un-Erzählbare der Nacht im Dialog von Bild und Text erlebbar.
Georg Gatsas, Dancer XII 2009
Bei der Betrachtung von Georg Gatsas Werkzyklus Signal The Future begleiten wir verschiedene Protagonisten der Londoner Clubszene ab 2008, kurze Zeit nachdem das britische Musikphänomen Dubstep international auf Anerkennung stiess. Schnappschüssen gleichende Porträtaufnahmen der Clubgänger vor Backsteinmauern und Gruppenaufnahmen von sich dem basslastigen Sound völlig hingebenden Tänzern treffen auf architektonische Perspektiven der Metropole bei Nacht. Neben dem Einfangen einer dynamischen, ethnisch vielfältigen Gemeinschaft, die über die Musik eng verbunden ist, erzählen die Bilder auch die Geschichte einer Stadt im Wandel. Die Strassen des Südlondoner Stadtteils Brixton sind heute längst nicht mehr dieselben wie Ende der 2000-Jahre. Mittlerweile ist das Viertel weitgehend gentrifiziert; das Rohe, Unverbrauchte ist grossen lukrativen Immobilienprojekten gewichen, Szenen habensich von Subkultur zum Mainstream weiterentwickelt oder ganz aufgelöst.
Barbara Wagner und Benjamin de Burca, You Are Seeing Things, 2016
In ihrer Videoarbeit Estás Vendo Coisas’ (You Are Seeing Things) befasst sich das Künstler-Duo Bárbara Wagner und Benjamin de Burca mit der brasilianischen Popmusikbewegung Brega. Als Brega wird üblicherweise Musik bezeichnet, die sich durch oftmals dramatische Übertreibungen sowie gefühlvolle Texte auszeichnet und daher mit eher schlechtem Geschmack assoziiert wird. Nichtsdestotrotz muss die Bewegung rund um Brega als komplexes sozio-ökonomisches Phänomen verstanden werden, das sich durch aufwändige Produktions- und Vertriebsmethoden auszeichnet. Das Format des Musikvideos spielt hierbei eine entscheidende Rolle: Eine neue Generation von Popkünstlern, die in den Randgebieten des Nordostens Brasiliens tätig sind, erhalten eine Stimme, wirken als Vorbilder und entwickeln hohes Identifikationspotenzial. Der Film wurde mit aktuellen Mitgliedern aus der Szene gedreht und folgt zwei Hauptfiguren – einem Friseur und abends als MC Porck bekannten Musiker und der Feuerwehrfrau und Sängerin Dayana Paixão – auf dem Weg vom Studio zur Bühne. In der Dunkelheit des Nachtclubs treffen Melodien über Liebe und Erfolg auf expressive Gestik und grelle Farben – ein Musical der anderen Art.
Bieke Depoorter, Agata 2017 copyright Bieke Depoorter / Magnum Photos
Bieke Depoorter lernte Agata 2017 während eines zweiwöchigen Aufenthaltes in einer Stripteasebar in Paris kennen und machte sie daraufhin zur Protagonistin ihrer gleichnamigen, bis heute laufenden Fotoserie. In der Annäherung zwischen der Fotografin und ihrem Subjekt entfaltet sich eine Geschichte, die mal dokumentarisch, mal fiktional anmutet. Die Nacht wird dabei zum prägenden Moment, das immer wieder Begrenzungen und zwischenmenschliche Aushandlungsprozesse sichtbar macht. Überall dort, wo Nähe spürbar wird, ist die Distanz nicht weit. Die Stärke des Dialogs zwischen Bieke und ihrer Muse Agata spielt sich im Verborgenen ab: Wer blickt wen an, wer fühlt sich von wem mehr angezogen, was ist spielerische Auseinandersetzung miteinander und was bedeutet der Ernst des kamerabegleiteten Blicks? In Kombination mit persönlichen Notizen werden die Bilder zu einer intimen Reise in die gemeinsam durchlebten Nächte und damit verbundene Gefühlswelten. Bieke und Agata sind sich einig: über das fotografische Porträt lernt sich Agata besser kennen – nach der über zweijährigen Zusammenarbeit hat sich allerdings auch die Rolle der Fotografin mit verändert.
Fotomuseum Winterthur, Grüzenstraße 44+45, Wintertuhr, Schweiz
...Klick zum Weiterlesen
Wilhelm Weimar (1857–1917), Aquamanile in Gestalt eines Löwen, um 1898,
Druckvorstufe der Strichätzung,
15,3 x 21,3 cm, MKG, Public Domain
Wilhelm Weimar (1857–1917), Aquamanile in Gestalt eines Löwen,
um 1898, Glasnegativ, 18 x 23,8 cm, MKG, Public Domain
Mit rund 250 Objekten beleuchtet die Ausstellung den Gebrauch und die Wahrnehmung von Reproduktionsfotografien von 1900 bis heute sowie den Übergang von der Technik des Zeichnens hin zum Fotografieren von Werken. Zu sehen sind neben Glasnegativen historische Abzüge, Diapositive, Abbildungen in Veröffentlichungen, Neuabzüge, Reproduktionszeichnungen und digitale Sammlungszugänge. Fünf ausgewählte kunstgewerbliche Objekte aus den Beständen des MKG und von ihnen erstellte Abbildungen laden zum direkten Vergleichen ein. Neben Wilhelm Weimars Aufnahmen stammen weiteren Fotografien vom Atelier Fratelli Alinari, Hippolyte Arnoux (Lebensdaten unbekannt), Hildegard Heise (1897–1979), Giorgio Sommer (1834–1914) u.aWährend Weimar damals eine überschaubare Anzahl von rund 1700 sogenannten Reproduktionsfotografien anfertigte, produzieren Museen heute eine weitaus größere Fülle digitaler Abbildungen. Sie veröffentlichen Großteile ihrer Bestände in Online Sammlungen oder auf übergeordneten digitalen Bibliotheken wie Europeana, um sich nach außen zu öffnen und neue Zugänge zu ihren Sammlungen zu ermöglichen.
Wilhelm Weimar (1857–1917), Drei Blumenkörbe aus Japan,
um 1901, Glasdiapositiv, 8,4 x 10 cm,
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain
Wilhelm Weimar (1857–1917), Drei Blumenkörbe aus Japan, um 1901,
Glasnegativ, 17,8 x 23,8 cm,
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain
Wilhelm Weimar (1857–1917), Drei Blumenkörbe aus Japan, um 1901,
auf Karton montierter Silbergelatineabzug, 23,6 x 32 cm,
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Public Domain
Sichtbar werden so jedoch nicht die Objekte selbst, sondern ausschließlich von Fotografen inszenierte Reproduktionen, die als Stellvertreter dienen sollen. Auch die Negative Weimars entstanden um die Jahrhundertwende als reines Anschauungsmaterial, ohne als eigenständige Foto-Objekte zu gelten. Die besondere Materialität und Haptik des durchschimmernden Glases, das ungewöhnlich große Format von 18 x 24 cm sowie der sichtbare Detailreichtum der abgebildeten Werke führen heute zu einer kulturwissenschaftlichen Neubewertung: Sie werden zu einem zweiten Original. Als Dokumente der Zeitgeschichte geben die Reproduktionen Weimars Hinweise zur Entwicklung des fotografischen Handwerks um 1900 und spiegeln den damaligen Anspruch nach Anfertigung möglichst objektiver Bilder wider.
.
Wilhelm Weimar eignete sich das fotografische Handwerk ab 1897 autodidaktisch an. Ende des 19. Jahrhunderts wird das Abdrucken von Fotografien in Printmedien durch das neue Verfahren der Autotypie erheblich günstiger und so auch für Institutionen wie das MKG bezahlbar. In der Ausstellung verdeutlichen unter anderem Auszüge aus Jahresberichten, die erst mit Reproduktionszeichnungen und später mit Fotografien illustriert waren, den Wechsel der Dokumentationsverfahren und laden zum vergleichenden Betrachten ein. Das Zeichnen mit der Hand unterscheidet sich nicht nur in technischer Hinsicht vom Fotografieren mit dem Apparat: Beide Verfahren besitzen eigene Qualitäten bei der Darstellung der abgebildeten Objekte. Noch der österreichische Maler Johann Knapp (1778–1833) nutzte Aquarellzeichnungen für die systematische Dokumentation von Pflanzen. Durch die Erfassung einer Distel in ihrer Gesamtansicht sowie mehreren schematischen Darstellungen versuchte er, eine Idealform abzubilden. Wilhelm Weimar experimentierte dagegen bei seinen fotografischen Blumenaufnahmen und betonte individuelle Merkmale jeder Pflanze durch lose Arrangements, einer Sichtweise von oben oder vergrößerte Details.
In einer eigens für die Ausstellung entwickelten digitalen Visualisierung, der Close-Up Cloud, können Besucher*innen auf einem Touchscreen rund 150 Glasnegative Weimars in einer Bilderwolke entdecken. Der erste Zugang erfolgt hier – anders als in der MKG Sammlung Online – über Ausschnitte, die den Fokus auf Details der abgebildeten Objekte lenken. Quadrate in unterschiedlichen Größen verdeutlichen, wie häufig Begriffe wie „Blumenornament“ oder „Seeungeheuer“ bei der Verschlagwortung der digitalisierten Negative vergeben wurden. Die Close-Up Cloud ist sowohl als Medienstation in der Ausstellung als auch online verfügbar.
...Klick zum Weiterlesen
Yang Fudong New Women III, 2013
© the artist, courtesy Marian Goodman Gallery, Shangh ART Gallery, Sammlung Wemhöner
Performance ist eine eigenständige Kunstform, und die Fotografie ist ihr ständiger Begleiter. In dieser Gruppenausstellung werden erstmals Fotosequenzen vereint, deren Ursprung in Performances, in Tanz- und Bühnengeschehen liegt, ergänzt durch eine paraphrasierte Street Photography und konzeptionelle Bildserien. Stets steht der Mensch und sein Körper im Mittelpunkt, und der Fotograf oder die Fotografin hat die jeweilige Aktion dokumentiert oder interpretiert, häufig auch initiiert. Die enge Verbindung zwischen Performance, Happening und Aktionskunst mit der Fotografie besteht bereits seit vielen Jahrzehnten und reicht von den Dadaisten und Surrealisten über die Wiener Aktionisten bis zu den aktuellen Körperinszenierungen im öffentlichen Raum eines Spencer Tunick. Mit den Werken der dreizehn international renommierten Künstler*innen entsteht in den Ausstellungsräumen der Helmut Newton Stiftung eine multiple Bühne, auf der wir unterschiedlich agierende, fotografierte Menschen sehen, die in parallele, tagtraumartige Realitätsebenen zu rutschen scheinen.
Vanessa Beecroft, VB 55-Performance, Neue Nationalgalerie, Berlin 2005
© Vanessa Beecroft
Eine für das Werk von Helmut Newtonrelativ unbekannt gebliebene Serie, die seit den 1980er-Jahren in Monte Carlo entstand, sind die Aufnahmen des dortigen Balletts. Statt auf einer klassischen Bühne fotografierte er die Tänzer und Tänzerinnen auf den Straßen Monacos, den Treppenstufen hinter dem berühmten Casino, nahe eines Notausgangs im Theatergebäude oder nackt bei sich zuhause. So deklinierte er auch mit den Akteuren des „Ballet de Monte Carlo“ eine Kompositionsidee durch, die unnachahmlich für sein Werk steht: „Naked and Dressed“ – und thematisiert erneut das Wechselverhältnis von Exhibitionismus und Voyeurismus.
Viviane Sassen Untitled from RoxaneII, 040, 2017
© Viviane Sassen, courtesy Stevenson Gallery, CapeTown
Dieses begegnet uns ebenfalls bei Bernd Uhligund seinen Interpretationen der Choreografien von Sasha Waltz, die er seit vielen Jahren begleitet. Für die Tanzfotografie ist die Figur-Raum-Komposition ein entscheidender formaler Aspekt, doch die Dokumentation des Bühnengeschehens bleibt stets auch Interpretation; im Fall von Bernd Uhlig und Sasha Waltz findet die visuelle Materialisierung einer genuin flüchtigen Kunstform eine geradezu kongeniale Verbindung. Mal zeigt er uns nahansichtige, gleichsam eingefrorene Gesten, mal das gesamte Bühnengeschehen im Sekundenbruchteil. So spielen in Uhligs Aufnahmen, wie in Waltzs Inszenierungen, Architektur und die Sinnlichkeit des Körpers abwechselnd die Hauptrolle.
Die italienische Künstlerin Vanessa Beecroftstellt in ihren großangelegten Performances nackte oder bekleidete Frauen auf und aus, was einer Tanztheaterinszenierung nicht unähnlich ist. Dies geschieht meist in Galerien und Museen, und häufig sind es öffentliche Veranstaltungen. Die Frauen sitzen dort an langen Tischen oder bilden stehend eine Formation, sie bewegen sich während der stundenlangen Aktionen nur im Zeitlupen-Tempo, während Beecroft diese „bewegte Bewegungslosigkeit“ fotografisch dokumentiert. Die Performance und ihr Bild sind letztlich gleichberechtigt im Werk. In ihrer legendären Performance „VB55“ in der Berliner Nationalgalerie hat sie im Jahr 2005 einige Dutzend Frauen in transparenten Nylonstrumpfhosen aufstellen lassen; sie waren bekleidet und doch nackt, was Helmut Newtons Bildidee „Naked and Dressed“ interessant paraphrasiert.
Jürgen Klaukehat in seiner lebensgroßen „Viva España“-Serie (1976/1979) dagegen nur zwei Menschen interagieren lassen; einen Mann und eine Frau, die auf einer dunklen Bühne einen sonderbaren Tanz aufführen. Von beiden Protagonisten sehen wir nur die Körper: der Mann steht, die Frau wirbelt kopfüber gleichsam um ihn herum. Die sukzessive Betrachtung der mehrteiligen Sequenz führt allerdings zur Illusion einer Bewegung zurück. Klauke lässt die bekleideten bzw. halbbekleideten Körper von Mann und Frau gleichsam verschmelzen, ähnlich wie er es zeitgleich in zahlreichen Travestie-Selbstporträts, das Weibliche und Männliche nivellierend, realisiert hat.
Erwin Wurm One Minute SculptureI, 1997
© Erwin Wurm, courtesy König Galeriei
Erwin Wurmgeht einen absurd-humoristischen Schritt weiter, wenn er Menschen um eine Miniperformance vor der Kamera bittet, die nur eine Minute dauert. Die Mitspieler verwandeln die Straße, Innenräume oder eine Erwin Wurm-Ausstellung mit entsprechenden interaktiven Objekten zu einer Bühne für die „One Minute Sculptures“. Es sind mal kuriose, mal alberne Verrenkungen und Verdrehungen, die Wurm sich für die Besucher ausdenkt, die für einen kurzen Zeitraum selbst zu einem Kunstwerk werden. Nicht immer gelingen die Versuche, auf schmalen Flächen zu liegen, seinen Kopf in eine Kiste zu stecken oder zwei Tassen auf dem Rücken liegend auf den ausgestreckten Beinen zu balancieren.
Viviane Sassenbegeistert seit Jahren die Modefotowelt. Auch sie arbeitet in erster Linie mit dem menschlichen Körper, etwa indem sie ihn aufs Äußerste für eine Aufnahme verdreht. Die Modelle werden von ihr eigenwillig choreographiert und inszeniert, beispielsweise farbig bemalt, verschattet, gespiegelt, durch Gegenstände überlagert und zumeist in fotografischen An- und Ausschnitten entindividualisiert, eine Methode, die wir aus dem Surrealismus kennen. Gelegentlich kehrt sie sogar das allgemein gültige statische Gefüge von oben und untenum, was zu einer gewissen Orientierungslosigkeit in der Rezeption führt.
Irritationen begegnen uns ebenfalls bei Cindy Sherman, und zwar bereits in der frühen kleinformatigen Schwarz-Weiß-Serie „Untitled Film Stills“, in der sie Ende der 1970er-Jahre wie eine Schauspielerin in immer neue Rollen zu schlüpfen scheint. Mal steht die junge Frau im Bad und betrachtet sich im Spiegel, mal schaut sie, auf einer niedrigen Fensterbank sitzend, aus dem Fenster einer Wohnung. Auf anderen Bildern taucht sie im urbanen Raum auf; es scheinen unspektakuläre Alltagsbeobachtungen zu sein, die jedoch bewusst inszeniert sind, mit sich selbst als Akteurin. Die Idee des Rollenspiels setzt sie später fort, wobei sie sich in den farbigen, unbetitelten Selbstporträts aus dem Jahr 2000 auch schon mal hinter dicken Schminkschichten und Perücken, Masken oder Brustprothesen versteckt. Im Spiel mit Veränderung, Camouflage und Repräsentanz zitiert Sherman natürlich auch das Medium Film.
...Klick zum Weiterlesen
© Yongqing Bao - Wildlife Photographer of the Year
Er gilt als weltweit bedeutendster Wettbewerb für Naturfotografie: der „Wildlife Photographer of the Year“. Der Wettbewerb, der vom Natural History Museumin London ausgerichtet wird, findet in diesem Jahr zum 55. Mal stattund ist damit der älteste seiner Art. Für den diesjährigen Titel „Wildlife Photographer of the Year“ wurden insgesamt 48.130 Fotos aus 100 Länderneingereicht. Die hochkarätig besetzte Jury, bestehend aus neun Experten ausFotografie, Kunst und Medien, kenntweder Namen no
Die 16 Kategorien, darunter ein Portfoliopreis sowie ein Preis für eine Naturfotojournalismus-Story, spiegeln die enorme Themenvielfalt wider, die in der Natur zu finden ist. Aus den Siegern aller Kategorien wird schließlich DER „Naturfotograf des Jahres“ gekürt und mit dem höchsten Renommee sowie einem Preisgeld von 10.000 Pfundbelohnt.
Gesamtsieger und „Wildlife Photographer of the Year 2019“ wurde der Chinese Yongqing Bao für seine packende Action-Aufnahme mit dem Titel „Ein Augenblick von Leben und Tod“. Das Bild entstand im Hochland von Tibet und zeigt das spektakuläre Aufeinandertreffen eines Tibetfuchses mit einem Murmeltier, bei dem beide scheinbar in einer Leben-oder-Tod-Situation eingefroren sind. Die Jury um die Vorsitzende Rosamund „Roz“Kidman Cox bezeichnet es als ein Bild, das „Horror und Humor in sich vereint und die Dramatik und Intensität der Natur“ zum Ausdruck bringt. Am Ende hat der Fuchs bekommen, was er wollte. Ein weiteres Bild, das der Fotograf nicht eingereicht hat, zeigt, wie er den Kopf des Murmeltieres im Maul trägt. So sei die Natur nun mal, sagt der Preisträger.
© Cruz Erdmann - Wildlife Photographer of the Year
Den Preis für den „Young Wildlife Photographer of the Year2019“ gewann der 14-jährige Cruz Erdmann aus Neuseeland für sein Unterwasserfoto eines bunt schimmernden Großflossen-Riffkalmars. Er hat den Tintenfisch bei einem Nachttauchgang in der Lembeh-Straße vor Nord Sulawesi, Indonesien, aufgenommen.
Naturfotograf und Jury-Mitglied Theo Bosboom kommentierte das Foto wie folgt: „In der pechschwarzen Dunkelheit zu tauchen, diesen schönen Tintenfisch zu finden und ihn so elegant fotografieren zu können, seine wunderbaren Formen und Farben zu enthüllen, das erfordert viel Geschick. Was für eine großartige Leistung für einen so jungen Fotografen.“
Westfälisches Pferdemuseum im Allwetterzoo Münster, Sentruper Straße 311, Münster
...Klick zum Weiterlesen
© Robert Zbinden, Familienaufnahme im Freien, 1959
Die Fotografendynastie Zbinden in Schwarzenburg begann 1916. Davor waren andere Fotografen im Dorf aktiv gewesen: von 1860 bis 1886 war Ulrich Hurst vor Ort. Um 1900 folgten G. Muheim, über den wenig bekannt ist, und Carl Albert Meier, der bis kurz vor seinem Tod 1928 sehr umtriebig war.
Nach seinem Ableben waren die Zbindens konkurrenzlos in der Region – einzig von 1984 bis 1998 fotografierte Jürg-Ulrich Ernst ebenfalls in Schwarzenburg.
© Robert Zbinden, Brand des Kurzwellensenders am 6. Juli 1939
© Robert Zbinden, Paar auf Kachelofen, 1958
So ist «Photo Zbinden» in der Region vielen ein Begriff und die Fotografien ein einzig-artiges Dokument ihrer visuellen Geschichte. Das Archiv kommt nach der Ausstellung als Schenkung ins Staatsarchiv Bern.
So ist «Photo Zbinden» in der Region vielen ein Begriff und die Fotografien ein einzigartiges Dokument der regionalen visuellen Geschichte. Das Archiv kommt nach der Ausstellung als Schenkung ins Staatsarchiv Bern.
Bereits Rudolf Zbinden hat die Bevölkerung der Region einfühlsam porträtiert und ihre Lebens- und Arbeitswelten festgehalten. Die Aufnahmen von Robert Zbinden zeigen einen an seiner Umgebung interessierten Beobachter, der es verstand, Stimmungen und Menschen einzufangen.
Ruth Clalüna-Zbinden und Peter Zbinden inszenierten in technisch perfekten Aufnahmen die Porträtierten in trendigen Kreationen.
Photobastei, Sihlquai 125, Zürich
...Klick zum Weiterlesen
Hannah Modigh − from the series: Delta, 2014−19
Hannah Modigh zählt zu den aufstrebenden Fotografinnen Schwedens. Durch ihre einfühlsamen, poetischen Essays und Bildbände von krisengeschüttelten Orten in den USA − sei es über von Drogen geplagte Kleinstädte in den Appalachen (Hillbilly Heroin, Honey) oder die verarmten Gegenden Lousianas (Hurricane Season) oder durch Portraits von schwedischen Jugendlichen auf der Suche nach Identität (Milky Way) − erreichte Modigh internationale Aufmerksamkeit.
Hannah Modigh − from the series: Delta, 2014−19
Für die umfangreiche Serie aus kleinformatigen und intimen Fotoarbeiten, suchte Modigh in den vergangenen Jahren nach Spuren, die das Vorhandensein bzw. die Präsenz einer "Abwesenheit" darstellen.
"Einige Äste wachsen, andere trocknen aus, die Spuren bleiben zurück. So schweben wir, wie ein Delta. Meine Großmutter war 100 Jahre alt, als sie starb − kurz darauf wurde mein Kind geboren. Das Gefühl, dass der Tod durch das Leben ersetzt wurde, der Lauf der Generationen, wurde deutlich."
Hannah Modigh − from the series: Delta, 2014−19
"Delta' ist eine Fotoarbeit über die Zeit. Seit fünf Jahren bin ich besessen davon, Bilder von der Zeit zu machen. Ich habe nach Spuren gesucht, die die Anwesenheit einer Abwesenheit darstellen, in der Leben und Tod unter einer fragilen Grenze zur Außenwelt vibrieren."
Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Bildband Delta (Editions Bessards, Paris). Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit der Gallery of Photography in Dublin, Irland, wo sie ab März 2020 zu sehen sein wird.
Hannah Modigh wurde 1980 in Stockholm geboren, verbrachte ihre Kindheit in Indien und auf Österlen im Süden Schwedens. Sie studierte von 2002-2007 Fotografie in Kopenkagen und Biskops Arnö bzw. von 2012 bis 2013 Kunst am Royal Institute of Art in Stockholm. Durch familiäre Beziehungen realisierte sie viele ihrer Fotoprojekte in den USA. Modigh lebt und arbeitet in den USA und Stockholm.
Fotohof, Inge-Morath-Platz 1-3, Salzburg
...Klick zum Weiterlesen
Im Rahmen der Ausstellung „Treue Freude“wird das bekannte Porträt des legendären deutschen Humoristen Loriotmit seinen beiden Möpsen, aufgenommen von Holger Jacobsfür das Buch „Loriot - Möpse und Menschen“, gezeigt. Die insgesamt vierteilige Serie entstand am 12. April 1983 in Loriots Haus am Starnberger See.
Seit jeher ist der Hund treuer Freund und Begleiter des Menschen, doch die Beziehung ist nicht ungetrübt... In der Kunst und Kulturgeschichte spiegelt sich das unauflösliche und meist positiv besetzte Verhältnis zum beliebtesten Haustier auf vielfältige Weise.
Öl auf Pappe
© Bayerisches Nationalmuseum
Foto Bastian Krack
Leihgaben aus internationalen Museen und Sammlungen sowie kaum bekannte Kunstwerke des Bayerischen Nationalmuseums eröffnen ein breites Spektrum von der Antike bis zur Gegenwart. Prominente Hundehalter wie die Queen, Sisi, David Bowie und Rudolph Moshammer sind ebenso vertreten wie Zeichnungen von Loriot und Rudi Hurzlmeier oder eine Pudel-Diamantbrosche von Grace Kelly. Die Ausstellung umfasst zahlreiche Gattungen – von der ägyptischen Hunde-Mumie über mittelalterliche Altartafeln bis zum Hunderoboter. Die einzelnen Kapitel behandeln Themen wie Treue und Freundschaft, Dienstbarkeit, Statussymbole und Erotik, aber auch die Gefährlichkeit des Hundes. In allen Bereichen erzählt die Ausstellung auch etwas über den Menschen selbst und unsere Vorstellung von Menschlichkeit.
Diessen am Ammersee, 1921
Öl auf Holz
© Print & Coffee
Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog.
...Klick zum Weiterlesen
Walter Schels (*1936 Landshut) wurde vor allem bekannt durch seine Charakterstudien von prominenten Personen aus Politik und Kultur, seine sehr wesenhaften Tierporträts, durch Porträts von Menschen in Extremsituationen und anderen Serien, die das Thema Existenz fotografisch beleuchten. Was kaum einer von ihm kennt sind seine eher künstlerischen Arbeiten: seine stimmungsvollen Architekturaufnahmen aus dem New York der 70ger Jahre, seine abstrakten Landschaften, seine übermalten Roncalli-Poträts, seine Aktfotografien oder seine floralen Polaroids. Die Ausstellung soll Einblicke geben in diese versteckte Vielfalt eines beeindruckenden Fotografen.
Galerie STP, Mühlenstraße 20, Greifswald
...Klick zum Weiterlesen
Albert Watson
Kate Moss
Polaroid Color
Marrakesh, 1993
Albert Watson zählt seit 1970 zu den international erfolgreichsten und wichtigsten Fotokünstlern. Dank seines besonderen Verständnisses für die Zusammenführung verschiedener fotografischer Bereiche hat Watson Fotoikonen erschaffen, die weltweit bekannt sind. Von den legendären Beautyfotografien von Kate Moss, den inszenierten Porträts von David Bowie über zeitgenössischkonzeptuelle Serien wie »Dreamscape« und »Las Vegas« bis hin zu klassisch-skulpturalen Fashionfotografien mit Gigi Hadid: Es gelingt Watson seit fast 50 Jahren, die internationale Hoch- und Popkultur mit seinem eigenen, beispiellosen künstlerischen Ansatz abzubilden. Auch seine Reisen sowie die Kultur und Landschaft seiner Heimat Schottland haben Einfluss auf seine Bildsprache.
Albert Watson
Jack Nicholson III
New York City, 1998
Albert Watson (*1942 in Edinburgh) studierte Grafikdesign am Duncan of Jordanstone College of Artand Design in Dundee und anschließend Film und Fernsehen am Royal College of Art in London. Obwohl Watson seit seiner Geburt auf einem Auge blind ist, belegt er Fotografiekurse. Im Jahr 1970 zieht er mit seiner Frau in die USA. Mit seinen ersten Veröffentlichungen werden Zeitschriften wie »Mademoiselle«, »GQ« und »Harper's Bazaar« auf ihn aufmerksam, die seinen neuartigen, besonderen ästhetischen Stil schätzen.
Albert Watson
Bowl of Fruit
»Dreamscape«
New York City, 2016
Nach dem Erhalt eines Grammy Awards und seiner ersten Zusammenarbeit mit der »Vogue« gelang ihm 1976 der internationale Durchbruch. Noch im selben Jahr zog er von Los Angeles nach New York. Bis heute hat er weit mehr als 100 Cover für die Zeitschrift fotografiert. Darüber hinaus sind seine Arbeiten in Zeitschriften wie »Rolling Stone« und »Harper's Bazaar« erschienen. Neben vielen Kooperationen mit Weltmarken hat Watson den Pirelli-Kalender 2019 fotografiert und zahlreiche Filmplakate kreiert, darunter u.a. für »Kill Bill« und »Die Geisha«.
Watsons Fotografien werden weltweit in Museen ausgestellt und befinden sich in namhaften Sammlungen, darunter der National Portrait Gallery (London), des Metropolitan Museum of Art (New York), des Schottischen Parlaments, der Deichtorhallen (Hamburg), des Museums Folkwang (Essen) und des Multimedia Art Museum (Moskau). Einzel- und Gruppenausstellungen im Metroplitan Museum of Art (New York), Brooklyn Museum (New York), International Center of Photography (New York), Museum of Modern Art (Mailand), KunstHausWien, City Art Centre (Edinburgh), NRW Forum (Düsseldorf), Museum Fotografiska (Stockholm), Multimedia Art Museum (Moskau), Museum of Kyoto,in den Deichtorhallen (Hamburg) sowie bei CAMERA WORK haben die Grundlage für Watsons Reputation im Kunstmarkt gelegt.
Camera Work, Kantstraße 149, Berlin
...Klick zum Weiterlesen
Candida Höfer, Bolshoi Teatr Moskwa II 2017, C-Print, 184 × 265 cm.
© Candida Höfer, Cologne / VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Seit mehr als fünf Jahrzehnten hat sich Candida Höfer als Künstlerin, die mit Fotografie arbeitet, einen Namen gemacht und international etabliert. Candida Höfers Arbeiten bleiben im Gedächtnis der Betrachterinnen und Betrachter: Die Bilder prachtvoller barocker Theater, menschenleerer lichtdurchfluteter Museen oder die vielfältigen Strukturen der Bibliotheken aus verschiedenen Epochen, wirken durch den Umgang mit Licht, Ordnung, Detail und Farbigkeit. Die Arbeiten entstehen auf vielfältigen Reisen und folgen eigenem Suchen oder erhaltenen Einladungen.
Candida Höfer , Dvorec Kulturi ZIL Moskwa II 2017, 2017, 180 x 142 C-print
Courtesy of the artist and Galerie Rüdiger Schöttle
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Diese Arbeiten tragen Candida Höfers klassische Handschrift: Sie ermöglichen einen eindrücklichen und detailreichen Blick auf die Moskauer Architektur. So fasziniert etwa die Arbeit Bolshoi Teatr Moskwa II 2017 durch klare Ordnungsstrukturen, aber auch durch die Wärme des Lichtes und der Farben. Die zentral-perspektivische Aufnahme, das Fehlen von Menschen im Bild und der gewählte Ausschnitt laden ein, sich in das Bild hineinzubegeben, Platz zu nehmen und Teil der überwältigenden Architektur zu werden. Und wie so oft in Höfers Bildern ermöglicht dabei gerade die Abwesenheit von Menschen auch den Blick auf das, was Räume für Menschen bedeuten sollen, und wie diese Räume Wirkungen erzeugen. So wird das Bild nicht nur Projektionsraum für die Betrachtenden, es verweist auch auf die Intentionen derer, die solche Räume geschaffen haben, und auf die Nutzungen, die diese Räume in ihrer Geschichte erfahren.
Candida Höfer studierte 1976 bis 1982 Fotografie bei Bernd Becher in Düsseldorf. Bereits seit Mitte der siebziger Jahre sind ihre fotografischen Arbeiten auf zahlreichen Einzelausstellungen und in den wichtigsten Museen Europas und Amerikas vertreten.
Galerie Schöttle, Amalienstrasse 41, München
...Klick zum Weiterlesen
In der bewegten Geschichte der USA sind im Laufe der Zeit zahlreiche symbolträchtige Bilder entstanden. Der Schweizer Fotograf Paolo Burlando greift in der Serie „American Icons“ diese Ikonografie auf. Das Projekt entstand und wuchs fast zufällig. 2010 besuchte Paolo Burlando die USA als Teil seines Sabbatical Leave als Universitätsprofessor. Seine M9 und M6 begleiteten ihn und halfen ihm, das Leben in diesem riesigen und vielfältigen Land zu erkunden. Anfangs noch ohne konkrete Ziele, aber mit der Zeit und einer erneuten Reise in die USA, kam er zu der Überzeugung, dass vermutlich in keinem Land der Welt Ikonen präsenter sind als dort.
Geboren 1960, begann Paolo Burlando als 17-Jähriger zu fotografieren. Parallel zu seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor ist er ein begeisterter Beobachter und Entdecker des Lebens, wie es sich vor seiner Kamera abspielt. Ziel seiner ruhigen und diskreten Aufnahmen ist die Darstellung des gesellschaftlichen Lebens, ohne dabei den Respekt vor den Menschen zu verlieren.
Die Fotografien der Ausstellung sind in geringer Stückzahl limitiert und können käuflich erworben werden.
Schloss Arenberg, Arenbergstraße 10, Salzburg
...Klick zum Weiterlesen
Ingo Maurer mit Pendulum, 2019. |
So begeistert die Ausstellung von den Besuchern aufgenommen wurde, so blieb doch der Wermutstropfen, dass Ingo Maurer, der vor wenigen Wochen mit 87 Jahren verstorben war, sie nicht mehr erleben konnte. In der Rotunde der Pinakothek, wo die Installation des über dem Boden schwebenden Pendelums hängt, die Ingo Maurer für das Haus realisiert hatte, machte in diesen Tagen nur ein schwarzer Streifen an der Aufhängung auf den Tod seines Meister aufmerksam. Bis Februar 2020 wird es dort noch zu sehen sein.
Aussellungsansicht „Ingo Maurer intim. Design or what?“ |
Eine Treppe tiefer taucht man in die leuchtende Welt von Ingo Maurer ein, dessen Lichtobjekte mit soviel Poesie und Witz geschaffen sind, wie man sie sonst bei Leuchtkörpern nicht findet. Ingo Maurer wollte mit seinen Leuchten ein Lächeln in die Gesichter der Menschen zaubern - "erfolgreich sind wir, wenn wir ein Gefühl in den Menschen auslösen" wie er sich äußerte. Für Ingo Maurer war die Symbiose aus Licht und Schatten ein wichtiges Gesaltungmitten.
"Oh Man, its a Ray!"
Seine Phantasie neue Objekte zu gestalten war schier grenzenlos und immer wieder ließ er sich auch von anderen Künstlern inspieren, auf die er sich in den Namen seiner Werke dann auch bezog. Seine Leuchte "Oh Man, its a Ray!", ist ein mit Glühbirnen versehenes Mobile aus Kleiderbügeln das an die Arbeiten des berühmten Fotografen und Objektkünstlers Man Ray, der seine Bilder so trefflich mit Licht gestalten konnte, erinnern soll.
"Remember Yves"
Zu manchen der Leuchten von Ingo Maurer gehört eine Schnurre, wie die bei seiner letzten Arbeit "Remember Yves". An der Stelle, wo das Objekt jetzt aus der Wand springt und an derselben einen Schatten hinterlässt, hing einst ein Yves Klein Bild. Die Handschuhe inspierten Maurer, als sie zum Trocknen auf der Leine hingen durch das typische Yves Klein Blau zu dieser Arbeit.
"Bibibibi"
EIne humorvolle Geschichte steckt auch hinter der Entstehung der Leuchte "Bibibibi" (1982). Bei Woolworh in der Münchner Leopoldstraße entdeckte er zwei rote Kunststoff Geflügelbeine, die er unbedingt kaufen wollte. Das wurde strikt abgelehnt und auch alle Überredungskünste halfen nicht das Erwünschte zu erlangen. Was blieb dem armen Künstler übrig als sich das Stück einfach mitzunehmen und daraus eine Lampe zu gestalten.
"Living Vegas"
Kaum verwundert, dass der Lichtfanatiker ein Fan von der Glitzerstart Las Vegas war. Inspiriert durch die bunt leuchtenden Autokennzeichen in den USA, komponerte er vielfarbiges Licht "Living Vegas". Allein die Namensgebung seiner Werk macht den Humor und Witz von Ingo Maurer klar - Ru Ku Ku, Ringelpiez oder OOp's.
Rose, Rose on the Wall, 2005
Ingo Maurer (1932 Insel Reichenau, Bodensee – 2019 München) widmete sich seit 1966 fast ausschließlich dem Licht und gestaltete mit der Leuchte „Bulb“ sein erstes bekanntes Statement in Form einer ikonenhaften Glühbirne. Seitdem entwickelte er mit seinem Team in seiner Münchener Firma komplexe, raffinierte und aufwendige Lichtobjekte und Beleuchtungskonzepte für private und öffentliche Räume sowie spektakuläre Unikate.
Seinen internationalen Durchbruch hatte Maurer 1984 mit dem neuartigen Lichtsystem „YaYaHo“, einem der ersten Niedervolt-Seilsysteme für Halogenreflektoren. Bekannt sind bis heute viele seiner Leuchten, unter anderem „Zettel’z“ von 1997, die der Nutzer selbst mitgestalten kann. Seine „EL.E.DEE“ aus dem Jahre 2001 gilt als erste LED-Tischlampe. 2008 konzipierten er und das Unternehmen Osram mit „Early Future“ die weltweit erste serienreife OLED-Leuchte.
Seit 1985 entwickelte Ingo Maurer auch Lichtinstalltionen im öffentlichen Raum. Zu ihnen gehören mehrere , U-Bahnhöfe in München, die Silver Cloud im Residenztheater aber auch im nahen und fernen Ausland fand man großen Gefallen an dem Können Ingo Maurers. So kann man seine Lichtinstallationen unter anderem am Gare du Nord in Paris, am Torre Velasca in Mailand oder In New York den Snowflake bewundern.
Brigitte Henninges
Die neue Sammlung - The Design Museum in der Pinakothek der Moderne, Barer Straße, München
...Klick zum Weiterlesen
Checkpoint Charlie Foto Ann-Christine Jansson
Ann-Christine Jansson landet in Berlin-Kreuzberg, genau dort, wo sich viele Subkulturen gebildet haben und wo erbitterte Häuserkämpfe toben. Linke, Alternative und Punks besetzen leer stehenden Wohnraum, auf der Straße kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Die Musikszene blüht auf, der krachige Sound der Einstürzenden Neubauten wird der Soundtrack des Lebensgefühls vieler junger Menschen, die hier leben.
West Hausbesetzung Foto Ann-Christine Jansson
Für Ann-Christine Jansson ist das Leben in der Mauerstadt ein aufregender Gegenentwurf zu der Beschaulichkeit ihrer Heimat. Sie nutzt die Fotografie, um die Stadt zu erkunden. Gleichzeitig erkennt sie darin die sich ihr bietende Möglichkeit, einfacher auf andere zuzugehen und Kontakte zu knüpfen. Mit dem Blick der Fremden wird sie zur genauen Beobachterin des Lebens in der geteilten Stadt. Sie ist dabei, wenn Mai-Proteste stattfinden, sie porträtiert Akteure wie Blixa Bargeld und sie passiert als Touristin den Checkpoint Charlie, um ohne offizielle Genehmigung das Leben auf der anderen Seite der Mauer zu fotografieren. Ihre Fotos bietet sie verschiedenen Redaktionen an, die die Qualität ihrer eigenwilligen und persönlichen Interpretationen erkennen und der jungen Frau weitere Aufträge erteilen. In den Fotos wird die Sympathie der Fotografin für die Menschen deutlich, die auf beiden Seiten der Mauer versuchen, das gesellschaftliche Leben bunter und freier zu gestalten.
West Kreuzberg Der 1. Mai Foto Ann-Christine Jansson
Noch ahnt Jansson ebenso wenig wie alle anderen, dass sie Zeugin eines aufregenden Stückes Geschichte werden wird. Der Mauerfall und die sich daraus ergebenden Konsequenzen, der Umbruch, aber auch der damit verbundene Aufbruch bieten außergewöhnlichen Stoff. Viele ihrer Bilder wirken aus heutiger Perspektive überaus symbolisch.
DDR Waehrungsunion Photo Ann-Christine Jansson
Ann-Christine Jansson (geb. 1950) studierte in Schweden Kunstgeschichte, Pädagogik und Soziologie. 1980 kam sie nach Berlin, wo sie fortan als Fotografin und Bildredakteurin arbeitete, sowohl für skandinavische als auch deutsche Magazine, darunter der Spiegel, Stern, taz und die Zeit. Ihre Bilder sind in zahlreichen Ausstellungen präsentiert worden, sie selbst hat auch Ausstellungen anderer Fotografen kuratiert. Zuletzt erschien ihr umfangreiches Buch »Turns/Umbrüche«.
Freelens Galerie, Alter Steinweg 15, Hamburg
...Klick zum Weiterlesen
Die Arbeiten des ungarischen Künstlers Minyó Szert basieren auf geografischen Elementen und Strukturen, Bewegung und Konstruktion.
Minyó Szert entdeckte die Bauhaus-Schule und ihre stilistischen Feinheiten erstmals in den 1960er-Jahren in der ungarischen Botschaft in New Delhi. Er war von der Materialität zwischen Metall und Textilien und der luftigen, leichten Form der Möbel sehr eingenommen. Seine Bilder wirken malerisch und beziehen den Ausdruck der händisch geschaffenen Fotogramme in eine intensive Montage von konstruierten Bildern und Materialien mit ein. Sein kreativer Prozess ist ein Zeit-limitierter, eine analoge fotografische Performance in der Gegenwart und mit Live-Publikum.
AnzenbergerGallery
Brotfabrik Wien
Absberggasse 27
Wien
...Klick zum Weiterlesen
Courtesy Johanna Breede PHOTOKUNST
Die am 9. November 2019 eröffnende Ausstellung „Hannes Kilian. Photographien 1937-1997“ in der Berliner Galerie Johanna Breede PHOTOKUNST belegt, wie sehr der weltgewandte Solitär aus Stuttgart inhaltlich und ästhetisch eine beeindruckende Zeitgenossenschaft aufweisen konnte. Seine stets wiederkehrenden Bildexperimente zeigen eindeutige Parallelen zur subjektiven Fotografie eines Otto Steinert, seine journalistische Arbeiten lehnen sich an die damals angesagte Life-Photographie an. Und ganz egal, ob künstlerisch oder dokumentarisch: Immer greift Hannes Kilian mit seiner Bildsprache auf den Formenfundus der Avantgarden zurück: Lichttechnische Experimente oder verspielte Perspektiven, wie etwa bei jener mittlerweile fast ikonischen Nachtaufnahme des Turms am Pavillon de la Marine Marchande von 1937, erzählen vom Weiterleben von Sachlichkeit und Neuem Sehen in den Trümmermeeren der Nachkriegsstädte.
Courtesy Johanna Breede PHOTOKUNST
Johanna Breede Photokunst, Fasanenstraße 69, Berlin
...Klick zum Weiterlesen
Gerhard Weber - Leben in der DDR
Gerhard Weber: Auf der Dorfstraße, Börlln, 1975
In einer Sonderausstellung stellt das Kulturhistorische Museum Schloss Merseburg Gerhard Weber mit 94 Fotografien zumeist der 1970er/1980er Jahre vor, zu denen sich in Vitrinen Alltagsgegenstände aus der DDR, die im Bezug zu den Fotografien stehen bzw. von Merseburg oder allgemein von dem nicht mehr vorhandenen Land erzählen, gesellen.
Gerhard Weber: Getränkehändler, Colditz, 1987
Gerhard Weber: Gummitwist, Grimma, Ortsteil Kühren, 1983
Gezeigt wird "Leben in der DDR" aus Anlass des Mauerfalls vor 30 Jahren und gibt mit der Ausstellung einen Rückblick auf das Leben in der DDR, nicht auf den Staat und seinen Machtapparat, sondern auf den beruflichen wie privaten Alltag.
Gerhard Weber, 1940 in Berlin-Kreuzberg geboren, lebt und arbeitet in Grimma, neben zeitgeschichtlichen und sozial-dokumentarischen Themen widmet er sich auch der Akt- und Landschaftsfotografie.
Joachim Thörmer: Fotografien der 1920er/1930er Jahre
Joachim Thörmer
Ei, die schöne Torte!, Ort unbekannt, ohne Jahr
ausgestellt in Merseburg 1931
Den fotografischen Nachlass von Joachim Thörmer (1899-1979), zeigt die Ausstellung "Fotografien der 1920er/1930er Jahre", eine Schenkung von Horst Fischer, Merseburg. Präsentiert werden 19 ausgewählte Fotografien der 1920er/1930er Jahre, sowie einige Dokumente aus Joachim Thörmers Besitz
Joachim Thörmer
Nächtlicher Blick durch das Krumme Tor, Merseburg, ohne Jahr
ausgestellt in Magdeburg 1933, in Merseburg 1938
Joachim Thörmer
Blick von der Ecke Johannisstraße zum Merseburger Markt und
zur Stadtkirche St. Maximi, ohne Jahr
ausgestellt in Merseburg 1938
Die Schenkung umfasst des Weiteren: zahlreiche Diapositive und Kleinbildnegative (vor allem Stadtansichten Merseburgs, ca. 1960 bis 1979), zahlreiche kleinformatige Fotografien, u. a. von der 1000-Jahrfeier Merseburgs 1933, Selbstporträts Thörmers (in verschiedenen Ausführungen), Ehrenurkunden für die Teilnahme bei Foto-Wettbewerben und diverse persönliche Schriftstücke und Dokumente (Ansichtskarten, Fotoalben, Gratulationskarten, Zeitungsauschnitte u .a. m.).
...Klick zum Weiterlesen
Alex Da Corte (*1980),?Still aus: Chelsea Hotel No. 2, 2010 ?HD Video, Farbe, Ton, 3‘ 4‘‘?2019
erworben durch PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
?© Alex Da Corte
Die Ausstellung FEELINGS möchte den unmittelbaren Dialog zwischen Kunstwerk und Betrachtenden anregen, um eine intensive emotionale Auseinandersetzung zu motivieren. Geheimnisvolle Motive und atmosphärische Bildräume prägen die ausgestellten Arbeiten. Freude, Begeisterung, Ärger, Abscheu, Traurigkeit sowie unzählige weitere emotionale Reaktionen können sich bei der Betrachtung einstellen. Die Auswahl der Exponate ist subjektiv, auf den kunsthistorischen Kontext oder erklärende Wandinformationen wird bewusst verzichtet.
Sam Taylor Johnson, Soliloqui I, 1998, Farblithographie, C-Print, 211 x 257 cm (Blattmaß)
1999 erworben von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen © Sam Taylor Johnson
Sam Taylor Johnson?Soliloqui IV, 1998 ?Farblithographie,?C-Print, 222 x 257 cm (Blattmaß)?1999
erworben von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
?Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen
?© Sam Taylor Johnson
Wann zieht uns ein Bild an, wann stößt es uns ab? Die Erforschung der Emotionen ist ein noch junger Zweig in der Psychologie, der Soziologie, den Geschichts- und den Neurowissenschaften. Spätestens seit der Aufklärung stand der Mensch vor allem als Vernunftwesen im Vordergrund, die Welt- und Bildbetrachtung wurde vornehmlich intellektuell dominiert. Heute allerdings lässt sich belegen, dass uns emotionale Kräfte viel stärker beeinflussen, als wir es bisher wahrhaben wollten. Nicht zufällig setzen Politik und Werbung schon lange und durchaus manipulativ darauf, mit Bildern Gefühle hervorzurufen und diese eigennützig einzusetzen. Kunst hingegen entsteht in freien Zusammenhängen, schafft eine rein persönliche Verbindung zum Publikum und existiert ohne erkennbaren Zweck.
Gillian Wearing (*1963)?In this emptiness women are an answer for me
(aus der Serie "Signs that say what you want them to say and not Signs that say what someone else wants you to say"), 1992-1993?C-Print auf Aluminium montiert, 44,5 x 29,7 cm?2014
erworben von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.?Foto: Wilfried Petzi?
© Gillian Wearing, courtesy Maureen Paley, London
Die Betrachtung von Kunstwerken birgt die Möglichkeit, die eigene Gefühlswelt besser kennenzulernen. Denn nicht selten wecken Bilder Assoziationen mit Erfahrungen, die förmlich „unter die Haut gehen“ und bisweilen über lange Zeit hinweg gespeichert wurden. Kunst berührt unser persönliches emotionales Archiv. Ob Werke als angenehm oder als unangenehm empfunden werden, ob sie irritieren oder beglücken, hängt wesentlich von den gespeicherten Erfahrungen ab.
Tadeusz Kantor ?Die tote Klasse, 1975 ?Rauminstallation, Holzboden, -bänke, -tische, Puppen,
Kleidung,?150 x 150 x 300cm?2007
erworben von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.?Foto:
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Sibylle Forster?© Tadeusz Kantor
Bei der Betrachtung von Kunst wird dem Gefühl meist weniger Bedeutung beigemessen als dem Verstand. Denn es scheint der Komplexität und intellektuellen Tiefe von Kunst zu widersprechen. Diese Dominanz des Rationalen schreckt viele ab, sich insbesondere mit zeitgenössischer Kunst zu beschäftigen.
FEELINGS möchte diese Schwellenängste unterlaufen. Denn die Intuition stellt einen wesentlichen Zugang zur Kunst dar. Und schließlich basiert auch die Entstehung eines Werkes auf persönlichem Erleben. FEELINGS möchte diese Perspektive auf die Kunst in den Mittelpunkt stellen.
Die Ausstellung zeigt Beiträge folgender Künstler und Künstlerinnen:
Hans Aichinger, Monika Baer, Heike Kathi Barath, Vlassis Caniaris, Gregory Crewdson, Alex Da Corte, Nathalie Djurberg und Hans Berg, Drei Hamburger Frauen,Marlene Dumas, Elmgreen & Dragset, Tracey Emin, Gotthard Graubner, Jenny Holzer, Thilo Jenssen, Tadeusz Kantor, Ruprecht von Kaufmann, Mike Kelley und Paul McCarthy, Jochen Klein, Rosa Loy, Rosilene Luduvico, Stephan Melzl, Olaf Metzel, Miwa Ogasawara, Catherine Opie, Laura Owens, Richard Prince, Bernhard Prinz, Alexandra Ranner, Wilhelm Sasnal, Markus Schinwald, Norbert Schwontkowski, Cindy Sherman, Sam Taylor Johnson, Jessica Vaughn, Gillian Wearing, Amelie von Wulffen und Artur Zmijewski.
Die gezeigten Werke entstammen dem Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der Sammlung Goetz sowie weiteren privaten Sammlungen.
Kuratoren: Bernhart Schwenk und Nicola Graef
...Klick zum Weiterlesen
Helga Paris
Selbst im Spiegel, 1971
Foto © Helga Paris. Quelle: ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
Neben der besonderen Fähigkeit der Fotografin, in ihren Bildern und Bildserien über die Jahrzehnte hinweg verdichtete Zeitgeschichte in ihrem Wandel erfahrbar zu machen, ist es ihre sich in zärtlich-würdevollen, nuancenreichen Schwarz-Weiß-Modulationen ausdrückende soziale Empathie, die ihr Werk unverkennbar macht.
Helga Paris
Meteln (Christa und Gerhard Wolf), 1977
Foto © Helga Paris
Helga Paris
Ohne Titel, 1991/92
Aus der Serie Moskau 1991/92
Foto © Helga Paris
Helga Paris, 1938 im pommerschen Gollnow, heute Goleniów, geboren und in Zossen bei Berlin aufgewachsen, begann in den 1960er Jahren als Autodidaktin zu fotografieren. Sie wurde mit Aufnahmen ihrer Nachbarschaft im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg, Bildern von Kneipenbesuchern, Müllfahrern, den Frauen aus dem Bekleidungswerk VEB Treffmodelle, Künstlern, Punks, Kindern aus Hellersdorf und Passanten vom Alexanderplatz eine der zentralen Chronistinnen des Berliner Ostens. Helga Paris fotografierte darüber hinaus u.a. in Siebenbürgen (1980), Georgien (1982), in Halle (1983–1985), wo ihre Serie Diva in Grau entstand, die erst 1989/90 gezeigt werden durfte, Wolgograd (1990), New York (1995) und Polen (1996/97). Seit 1996 ist Paris Mitglied der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste.
Helga Paris
Ohne Titel, 1975
Aus der Serie Berliner Kneipen
Foto © Helga Paris
Kuratorin der Ausstellung ist die Kunstwissenschaftlerin Inka Schube, die bereits mehrfach mit Helga Paris zusammengearbeitet hat. Die Filmemacherin Helke Misselwitz wird in einer Installation Gespräche mit Helga Paris über Herkunft, die sich wandelnde Stadt und ihre Arbeit als Fotografin in der DDR bis in die 2000er Jahre präsentieren.
Anlässlich der Ausstellung erscheint im Verlag Spector Books, Leipzig, der Fotoband Helga Paris. Leipzig Hauptbahnhof, 1981.
Eine Ausstellung der Akademie der Künste in Kooperation mit dem ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), mit freundlicher Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die die Erschließung des Vorlasses und die Neuprints dreier bislang unveröffentlichter Serien ermöglicht hat, sowie der DEFA-Stiftung.
Erstmals zu sehen sind u.a. Ausschnitte aus den umfangreichen Serien Leipzig, Hauptbahnhof (1981/82), Moskau (1991/92) und Mein Alex (2011).
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Berlin
...Klick zum Weiterlesen
Foto Stefan Moses
Eine fotografische Hommage an ihn und dem ihm freundschaftlich und beruflich eng verbundenen Fotografen Stefan Moses (gest. 2018) zeigt das Münchner Stadtmuseum. Moses hat in einem Langzeitprojekt, von 1963 bis 2009, immer wieder Enzensberger und seine Familie fotografiert. Dadurch entstand ein Bildkorpus, der einzigartig ist in der Geschichte der Porträtfotografie sowie in der Kulturgeschichte Münchens. Der aus diesem Langzeitprojekt entstandene Bildband, erscheint im Schirmer / Mosel Verlag.
In der Lounge des Münchner Stadtmuseums soll künftig das Spontane seinen Platz haben, also wechselnde Präsentationen zu sehen sein - für Besucher kostenfrei.
...Klick zum Weiterlesen
Paolo Pellegrin: USA. El Paso, Texas. 2011.
Zwei Männer, die versuchten, illegal in die USA einzureisen, laufen durch das trockene Flussbett
des Rio Grande zurück nach Ciudad Juárez, Mexiko, nachdem sie von der amerikanischen Grenzkontrolle entdeckt worden waren
© Paolo Pellegrin/Magnum Photos
Paolo Pellegrin (geboren 1964 in Rom) zählt zu den bekanntesten Dokumentar- und Kriegsfotografen weltweit. Der Gewinner zahlreicher Fotopreise und der Robert Capa Goldmedaille ist seit 2001 Mitglied der weltweit renommierten Fotoagentur Magnum Photos. Die Ausstellung wirft ein neues Licht auf die kreative Vision des italienischen Fotografen. Kuratiert von dem renommierten Kunsthistoriker Germano Celant, der als künstlerischer Leiter der Prada-Stiftung in Mailand tätig ist, wurde die Ausstellung erstmals im MAXXI, Rom, gezeigt. In Hamburg wird die Ausstellung durch zusätzliche Werke erweitert.
Paolo Pellegrin: KOSOVO. Die Stadt Pristina. 2000.
Krähen über dem Friedhof
© Paolo Pellegrin/Magnum Photos
In seiner langen Karriere, die 1987 begann, hat Pellegrin viele Einzelausstellungen präsentiert. Die Zusammenstellung und Präsentation der Ausstellung in Hamburg überrascht, fordert und fasziniert zugleich: UN’ANTOLOGIA ist eine Meditation über die Auswirkungen, Folgen und das Vermächtnis von menschlichem Leid, wie Pellegrin es dokumentiert hat sowie eine Auseinandersetzung mit seiner künstlerischen Vision.
Paolo Pellegrin: Rom. Italien, 2015
© Paolo Pellegrin/Magnum Photos
Paolo Pellegrin: Ein tätowierter Mann. Rochester, NY. USA 2012
© Paolo Pellegrin/Magnum Photos
Mehr als 200 analoge und digitale Drucke, teils Vintage, teils unveröffentlicht, werden in der Ausstellung präsentiert, begleitet von einem Minimum an Wandtexten. Stattdessen werden die Fotografien durch Videoclips des Fotografen und eine spektakuläre Installation – von Pellegrin selbst konzipiert – kontextualisiert. Die in der Ausstellung gezeigten Notizbücher, Skizzen, Drucke, Negative, Folien und gedruckten Ephemera veranschaulichen den Prozess seiner visuellen Forschung, die einen immanent wichtigen Teil seiner Arbeitspraxis darstellt. Der interaktive Charakter der Installation lädt die Besucher*innen zum Stöbern und Nachforschen ein, und ermöglicht es ihnen, die Arbeitsweise Pellegrins nachzuvollziehen.
Paolo Pellegrin: Der Tod von Papst Johannes Paul II. Vatikanstadt,
2. April 2005
© Paolo Pellegrin/Magnum Photos
...Klick zum Weiterlesen
Schlafzimmer London © Herlinde Koelbl
Die neuen Räumlichkeiten befinden sich in der Calwer Straße 41, einem belebten Viertel, das mit internationalen Restaurants, Außengastronomie und ausgewählten Fachgeschäften ein beliebter Treffpunkt bei jedem Stadtbummel ist.
Hier präsentiert der Leica Store auf zwei Ebenen das aktuelle Leica Produktportfolio aus dem Kamera- und Sportoptik-Sortiment und bietet ein vielfältiges Angebot an Fachliteratur sowie Leica Accessoires. Darüber hinaus zeigt die Leica Galerie zukünftig wechselnde hochkarätige Ausstellungen.
Zur Eröffnung ist in der neuen Leica Galerie Stuttgart die Ausstellung „Mein Blick“ mit Fotografien von Herlinde Koelbl zu sehen. Die Ausstellung umfasst ausgewählte Aufnahmen aus ihrem umfassenden Werk und repräsentiert das Schaffen der renommierten deutschen Fotokünstlerin in seiner ganzen Vielfalt. Die Fotostrecken von Herlinde Koelbl zeichnen sich vor allem durch fotografische Langzeitprojekte aus, oft ergänzt durch tiefgehende Gespräche. Ihr besonderes Interesse gilt dem Menschen: seinem kulturellen Umfeld, seinem Alltag, seiner Körperlichkeit, seiner Individualität. Mit präziser Beobachtungsgabe beschäftigt sie sich mit kulturellen, gesellschaftlichen, politischen und philosophischen Themen und gibt Einblicke in die Vielschichtigkeit menschlicher Persönlichkeiten und Befindlichkeiten. Die Ausstellung beinhaltet unter anderem Aufnahmen aus den Projekten „Haare“, „Das deutsche Wohnzimmer“, „Schlafzimmer“, „Feine Leute“, „Beziehungen“ und „Portraits“.
Herlinde Koelbl hat über ein Dutzend Fotobücher publiziert, darunter Targets (2014), Mein Blick (2009), Haare (2007), Schlafzimmer (2002), Spuren der Macht (1999), Jüdische Portraits (1989), Feine Leute (1986) und Das deutsche Wohnzimmer (1980). Ihre Fotografien wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt und sind in vielen wichtigen Sammlungen vertreten.
Parallel zu ihren Büchern und Ausstellungen veröffentlicht Herlinde Koelbl häufig auch themengleiche Dokumentarfilme und Videoinstallationen. Ihre einfühlsamen und oft philosophischen Interviews erscheinen regelmäßig im ZEITmagazin. Sie wurde für ihr Schaffen bereits mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel 2001 mit dem Dr. Erich-Salomon-Preis.
Der Leica Store und die Leica Galerie sind ab sofort von Montag bis Freitag von 10.00 bis 19.00 Uhr sowie samstags von10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
...Klick zum Weiterlesen
Alison Jackson, Queen, Camilla, Kate, Hair Salon
© Alison Jackson
In Zeiten der allgegenwärtigen Rede über „Fake News“ wird die Unterscheidung von Wahrheit und Fiktion zunehmend schwieriger. Die Arbeiten von Alison Jackson verwischen permanent die Grenzen zwischen dem gerade noch Möglichen und dem eigentlich Undenkbaren. WestLicht zeigt die Fotografien der international vielfach ausgezeichneten, britischen Künstlerin (*1960) zum ersten Mal in Österreich. Rund 75 der großformatigen Prints, ergänzt um zahlreiche Videoarbeiten, sind in der Ausstellung zu sehen.
Alison Jackson, Trump with Miss Mexico
© Alison Jackson
"Meine Fotografie beschäftigt sich mit dem Voyeurismus der Öffentlichkeit, mit der verführerischen Macht von Bildern und unserem Wunsch, ihnen Glauben zu schenken. Ich arbeite mit Schauspielern, die so zurechtgemacht sind, dass man sie für echt hält – und versetze sie dann in Szenen, die wir uns alle schon einmal vorgestellt, aber eben noch nie gesehen haben.“
Alison Jackson, Reality TV Birth
© Alison Jackson
Unterstützt von einem Team professioneller Lookalikes und mit enormem Produktionsaufwand inszeniert Jackson ihre Szenen. Viel entsteht in Studioarbeit, mitunter geht sie aber auch auf die Straße und lässt das ganze mitfilmen, etwa wenn sie mit einem Double des gegenwärtigen US-Präsidenten und einer Horde leicht bekleideter Models vor den Trump Tower in New York zieht und einen Menschenauflauf verursacht. Kaum jemand ist vor ihr sicher, Boris Johnson und Vladimir Putin haben ebenso ihren Auftritt wie Brangelina und Marilyn Monroe. Jackson rückt unserer Celebrity Kultur zu leibe, die ebenso sehr von der Darstellungssucht ihrer Protagonisten lebt, wie von unserer Obsession mit ihnen und die letztlich Phänomene wie Donald Trump überhaupt erst möglich gemacht hat. Ihre Arbeiten stehen dabei eindeutig in der großen Tradition britischen Humors, in der schon immer klar war, dass geschmackvolle Zurückhaltung keine Kategorie von bissiger Satire ist.
Alison Jackson, Royal Selfie
© Alison Jackson
Alison Jackson vor ihrer Arbeit “Diana Finger Up”
© Peter Coeln
Vor dem Hintergrund von Schlagworten wie „alternative Fakten“ und „post truth“ spielen Alison Jacksons inszenierte Fotografien geschickt mit unserer Erwartungshaltung und unserem Hunger nach Enthüllung. Was sich unsere Reality TV- und Homestory-geprägte Fantasie ausmalt, treiben ihre Bilder auf die Spitze. Sie geben einen grellen Vorgeschmack darauf, was passiert, wenn nur lange genug „Fake News“ gerufen wird: Am Ende glaubt man alles oder überhaupt nichts mehr.
Die Ausstellung Alison Jackson. Fake Truth ist in Zusammenarbeit mit Anke Degenhard entstanden.
WestLicht. Schauplatz für Fotografie, Westbahnstraße 40, Wien
...Klick zum Weiterlesen
Mit zwei langjährigen Freunden bereiste Hardo Reimann erstmals im Jahr 2000 die Khumbu-Region im Nordosten von Nepal. Es war eine Trekkingsreise mit Zelt. ?Beeindruckt von der wunderschönen Landschaft, aber auch tief betroffen von den Lebensumständen der Sherpa, der Volksgruppe, die in dieser Region wohnt, reifte bei ihm und seinen Freunden der Entschluss, nicht nur zurückzukehren, sondern auch Überlegungen und Anstrengungen zu unter-nehmen, um unmittelbar und gezielt für ausgesuchte Projekte Hilfe leisten zu können.?In den darauffolgenden Jahren bereisten er und sein Freund Walter Staaden, oft mehrfach im Jahr Nepal und insbesondere das Khumbu, und sie erhielten über zwei junge Sherpa- Guides unmittelbaren Kontakt zur regionalen Bevölkerung, deren Lebensweise, deren Nöte und Sorgen, sowie auch zu deren buddhistischer Religion. Die beiden Guides vereinbarten bei dem – damals – noch einzig lebenden Lehrer des Dalai Lama, Trushe Rinpoche, eine Audienz, dessen Wunsch es war, im Khumbu wiederum eine Schule für tibetische Medizin anzusiedeln. Die dafür erforderliche Genehmigung erteilte der Dalai Lama nach einem persönlichen Treffen mit ihm in München.?In der Folgezeit wurde nicht nur die Schule für tibetische Medizin errichtet, es kam auch zu zahlreichen anderen Hilfsprojekten, wie zum Beispiel dem Aufbau von Schulen für Waisen und Behinderte.?
Anlass der Reise, bei der die ausgestellten Bilder entstanden, war die Zeit des „Bardos“ (dem buddhistischen Nachtodzustand) von Trushe Rinpoche, der in seinem Heimatskloster Thupten Choling aufgebahrt war. Dort wurde von ihm Abschied genommen.??Die schlichten, aber sehr gefühlvollen Fotografien von Hardo Reimann versuchen Einblick in die Lebensumgebung der Kinder Nepals zu geben, in ihre Nöte und Entbehrungen. Gleichzeitig berichten die Bilder von der Hoffnung und den Bemühungen, durch Bildung und ein bescheidenes Gesundheits-wesen das Leben zu meistern. Die Unterstützung aus Deutschland soll dabei helfen, den langen Weg in eine bessere Zukunft der Kinder Nepals zu erleichtern.?
Vielleicht gelingt es den eindrucksvollen Schwarzweiß-Fotografien, Einblick, Interesse und Verständnis für diese anspruchsvolle humane Aufgabe zu vermitteln. Dann wäre das Ziel der Ausstellung erreicht.?
Leica Galerie Nürnberg - Obere Wörthstraße 8, Nürnberg
...Klick zum Weiterlesen
FORT, Open End (2016), Night Rider (2017), The Shining (2013), Mixed Media,
Courtesy die Künstlerinnen und Sies + Höke, Düsseldorf, Ausstellungsansicht „Night Shift“,
Kunstverein in Hamburg, 2018, Foto: Fred Dott
Die Erfindung der Glühlampe ist eine Errungenschaft des 19. Jahrhunderts, die vor allem in den pulsierenden Metropolen dieser Welt dem natürlichen Wechsel von Tag und Nacht ein Ende setzte. Grell erleuchtete Tankstellen und Einkaufszentren, Schichtarbeit und Nachtclubs sind nur einige Facetten dieser Entwicklung.
Hans Op de Beeck, Location 2, 2001, Sammlung Marta
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Jeff Wall, Passerby, 1996, Schwarz-Weiß-Fotografie, 259 × 335 cm,
Kunstmuseum Wolfsburg © Der Künstler
Die entgrenzte Nacht steht im Zentrum dieser großen Ausstellung, die mit Werken von der frühen Moderne bis zur Gegenwart der Frage nachgeht, wie das Ordnungsprinzip von Hell und Dunkel, von Aktivität und Schlaf auf den Kopf gestellt wird, wie sich Wahrnehmung und Lebensalltag grundlegend verändern und Zwischenwelten entstehen. In Bildern, Skulpturen und Installationen erlebt man, wie das Licht der Dämmerung die Fantasie beflügelt und im Schein künstlicher Beleuchtung die Maskerade nächtlicher Akteuren schillernd zu Tage tritt.
Alexandra Ranner, Glückselige Männer, 2016, HD Film, 12:30 Min., Loop
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Silke Silkeborg, Beleuchtung der Welt, 2015 -18, Leinwand aus 12 Panelen, 360 x 800 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Ausstellung und Katalog entstehen als Kooperation zwischen KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION, Düsseldorf, und dem Museum Marta Herford. Der historische Kern im Marta Herford basiert zudem auf einer Teilübernahme der Ausstellung „Peindre la nuit“ aus dem Centre Pompidou Metz.
Jan Sluijters, Moon night II, Laren, 1911, Öl auf Leinwand, 50,5 × 71,5 cm, Kunstmuseum Den Haag
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Marta Herford, Goebenstraße, Herford
...Klick zum Weiterlesen
Die Transformation des eigenen Körpers, die erwachende Sexualität, sich herausbildende gesellschaftliche Aufgaben und Zuschreibungen führen dazu, dass sich die Jugendlichen in dieser Zeit erstmals der unterschiedlichen Identifikationsangebote aus der realen und digitalen Umwelt bewusst werden. Auch in der zeitgenössischen Kunst werden diese existenziellen Fragen verhandelt: In einem Wechselspiel aus Rezeption, Selbstdarstellung und -inszenierung diskutieren Künstler*innen verschiedene Repräsentationsformen von Identität und reflektieren dabei gesellschaftliche Rollen und stereotype Identitätsmuster. Neben dem kritischen Umgang mit dem Thema Identität werden den Jugendlichen fachliche und methodische Kompetenzen vermittelt sowie die Begeisterung für zeitgenössische Kunst gefördert.
Der Entstehungsprozess
Harry Hachmeister
OHNE TITEL #3 [AUS DER SERIE “GRIT WIR KRIEGEN DICH”]
2005
Analoger C-Print, gerahmt, 5/5 + 2 AP
Bildmaß: 50 x 36 cm
© Grit Hachmeister © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Aus einer Vorauswahl aus 200 Kunstwerken wählten die Jugendlichen gemeinsam mit den wissenschaftlichen Volontärinnen künstlerische Positionen nach eigenen Themenschwerpunkten aus und näherten sich im gegenseitigen Austausch dem Begriff der Identität an. Dabei kristallisierten sich Aspekte der sexuellen Selbstbestimmung, Schönheitsideale, Selbstinszenierung, Abgrenzung, Krisen und Konflikte für die Jugendlichen als besonders relevant heraus. Die Ausstellungsexponate beleuchten diese Themen exemplarisch.
Die Themen im Fokus
Mário Macilau
UNTITLED (MOMENTS OF TRANSITION) #5
2014
Druck auf seidenmattem Papier
80 x 120 cm; 84 x 124 x 6 cm
Leihgabe der Daimler Art Collection, Stuttgart/Berlin
© Mário Macilau
Foto: Uwe Seyl, Stuttgart
Während feministische Künstlerinnen wie Ulrike Rosenbach sich selbst in den 1970er-Jahren in ihrer Kunst in männlicher Pose inszenierten, um auf geschlechterspezifische Diskriminierung aufmerksam zu machen, nutzen junge Netzkünstlerinnen wie Signe Pierce digitale Plattformen wie Instagram, um durch Formen der Selbstinszenierung ein mediales Alter Ego zu kreieren und dieses in Echtzeit einer digitalen Öffentlichkeit außerhalb des geschützten musealen Raumes zur Diskussion zu stellen. Mit ihren teils stark sexualisierten Darstellungen zeigt die Künstlerin, dass der eigene Körper wiederkehrend zur zentralen Konfliktzone und Ort der sozialen Auseinandersetzung wird.
Signe Pierce
THE MYTH OF NARCISSUS
2018
Foto von Signe Pierce + Eli Rezkallah für Plastik Magazine
Courtesy Signe Pierce
© Signe Pierce
Auch der Künstler Harry Hachmeister spielt in seiner fotografischen Langzeitserie mit stereotypen Geschlechterrollen und dokumentiert seine eigene Suche nach seiner sexuellen Identität. Das Thema der sozialen Verortung greift Richard Billingham auf, indem er das prekäre soziale Milieu seiner eigenen Familie beleuchtet. Die Künstlerin Cao Fei untersucht, inwiefern sich unsere persönlichen Träume und Interessen mit der industrialisierten Arbeits- und
Kritik an einer von Kapitalismus getriebenen Gesellschaft üben auch die Künstler*innen Sylvie Fleury und Daniele Buetti. Während Fleury mit ihren mit Luxusartikeln gefüllten Shoppingbacks die verbreitete Gier nach Markenprodukten spiegelt, über die wir uns selbst zu nobilitieren versuchen, ritzt Buetti den Models seiner Fotografien in einem gewaltvollen Akt die Markenzeichen als Narben in ihre makellos erscheinenden Gesichter. Dass Mode nicht nur Teil der Konsumkultur, sondern auch ein popkulturelles Ausdrucksmittel ist, zeigen die Fotografien von Mário Macilau, auf denen sich junge Menschen aus Mosambik in Outfits inszenieren, die sowohl traditionelle Elemente der südafrikanischen Mode, als auch europäischen Stilideen vereinen.
Das sind die Künstler der Ausstellung:
Nevin Alada?, Richard Billingham, Daniele Buetti, Daniela Comani, Birgit Dieker, Cao Fei, Sylvie Fleury, Harry Hachmeister, Isabell Heimerdinger, Johannes Kahrs, Barbara Kruger, Mário Macilau, Bjørn Melhus, Signe Pierce, Richard Prince, Ulrike Rosenbach, Kerry Tribe
Konzeptiert und realisatiert von Elena Engelbrechter, Birte Hinrichsen, Nathalie Stelmach in Zusammenarbeit mit Veronique D., Lilith G., Senta G., Lilli H., Emilia K., Katharina K., Alistair M., Noemy M., Aurelia N., Nòra P., Agatha S., Karen S.
Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1, Wolfsburg
Lebenswelt in Einklang bringen lassen.
...Klick zum Weiterlesen
Der US-amerikanische Künstler Theaster Gates (*1973) schlägt mit seinem Werk eine Brücke zwischen Kunst und Leben. Er fasziniert mit spannungsgeladenen Raumkonstellationen, mit denen er das Beziehungsgeflecht zwischen der stereotypen Repräsentation Schwarzer Kultur und den dahinter liegenden Machtstrukturen sichtbar macht. Unter Einbezug einer vielgestaltigen Praxis, die Skulptur, Installation, Film, Performance, Improvisation, musikalische Komposition und Aktionen im urbanen Raum einschließt, verwandelt Theaster Gates Räume in Orte der künstlerischen Intervention, und damit in potentielle Plattformen für politischen, kulturellen und sozialen Wandel.
Für die sechste Ausgabe der Serie „Der Öffentlichkeit“ hat Theaster Gates die raumgreifende Installation „Black Chapel“ entwickelt. Das vielteilige Werk reagiert auf die repräsentative Architektur der 800 Quadratmeter großen Mittelhalle des Haus der Kunst, indem es ihr ein komplexes, politisch wie spirituell aufgeladenes Narrativ entgegensetzt: zwei große Pavillons sowie Vitrinen beherbergen eine Vielzahl an Skulpturen, Fotografien und Dokumenten. Darüber hinaus zeigen riesige, rotierende Leuchttafeln Fotografien aus den Archiven der ikonischen Johnson Publishing Company. Erstmalig wurde dieses Bildmaterial in den Magazinen „Ebony“ und „Jet“ veröffentlicht – zwei Publikationen mit Kultstatus, die maßgeblich zur Verbreitung Schwarzer Kultur in den Vereinigten Staaten beitrugen. Das Zusammenspiel von Skulptur und Fotografie eröffnet einen Raum, der Fragen zu Schwarzer Geschichte, Spiritualität und Repräsentation thematisiert und visuell neu formuliert.In der benachbarten Archivgalerie macht Theaster Gates zudem die Plattensammlung von Jesse Owens zugänglich, die sich in seinem Besitz befindet.

Ausstellungsansicht "Black Chapel" Foto Heiner Henninges
Der Athlet Jesse Owens (1913-1980) wuchs zu Zeiten der strikten Rassentrennung in den USA auf und wurde entsprechend wenig gewürdigt. Auf der Olympiade in Berlin holte der Ausnahmesportler 1936 unter den Augen Adolf Hitlers mehrere Goldmedaillen. Seine Erfolge wurden von der umstrittenen Regisseurin und Fotografin Leni Riefenstahl festgehalten, die dort den Propagandafilm „Olympia“ drehte.
Das Material ist nun als Teil eines neu entstandenen Films des Künstlers zu sehen und ermöglicht einen kritischen Blick auf die rassistische Bildpolitik.Die Wege von Jesse Owens und Leni Riefenstahl kreuzten sich erneut im Jahr 1972, als beide abermals zur Olympiade nach München reisten. Die Annäherung an die Lebensgeschichte von Jesse Owens über den Sound der mehr als 1800 Platten umfassenden Sammlung und deren Rezeption sowie das Aufeinanderprallen der rassistischen Ideologien der USA und Deutschlands, die Jesse Owens‘ Lebenszeit prägten, sind im Kontext der belasteten Geschichte des Haus der Kunst besonders aufschlussreich.
Ausstellungsansicht "Black Chapel" Foto Heiner Henninges
„Come shout with us and shake your funky ass“ (Theaster Gates)
Theaster Gates ist Gründer und Sänger des legendären Ensembles Black Monks (ehemals Black Monks of Mississippi). Die musikalischen Wurzeln der Gruppe liegen in der sogenannten „Music of the South“ - dem Blues, Funk und der Gospelmusik, greifen aber auch asketische Praktiken der östlichen Klostertraditionen auf.
Die Stimmen und Sounds heben experimentell die Besonderheiten des „Black Sounds“ hervor und rufen Sehnsucht, Freude, Schmerz und Ekstase wach.
...Klick zum Weiterlesen
Evelyn Richter
Rudolf Hausner, Altes Museum Berlin, 1979, aus der Serie:
Ausstellungsbesucher, Silbergelatine-Abzug, Blatt: 30 x 40 cm
Die renommierte Fotografin Barbara Klemm hat als Gastkuratorin für die aktuelle Ausstellung einen ganz persönlichen Blick auf die DZ BANK Kunstsammlung geworfen. Ihre Auswahl der Werke, sind unter dem Titel „Das Künstlerische im Dokumentarischen“ zusammengefasst,.
Barbara Klemm hat über vier Jahrzehnte die Berichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu politischen und gesellschaftlichen Ereignissen begleitet und deren Wahrnehmung nachhaltig geprägt. Nicht wenige ihrer Bilder wurden zu Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Timm Rautert
New York (Wellington Hotel), 1969, aus der Serie: New York, 1969,
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier, Blatt: 40,6 x 50,8 cm
Auf Bilder der Kunstgeschichte verweisen etwa Timm Rautert (*1941 in Tuchel/Westpreußen), Simone Nieweg (*1962 in Bielefeld) und Arno Fischer (*1927 in Berlin; †2011 in Neustrelitz). Timm Rautert lässt mit seinem Bild „New York (Wellington Hotel)“ an die Gemälde eines Edward Hopper denken. Simone Niewegs „Kohlfeld, Düsseldorf“ erinnert an Landschaftsgemälde aus dem 18. Jahrhundert und Arno Fischers „Ostberlin, Friedrichshain“ verweist auf Édouard Manets „Frühstück im Freien“.
Roger Ballen
Inmate, 2003, aus der Serie: Shadow Chamber,
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier, Blatt: 42,1 x 40,5 cm
Horizontale, Vertikale und Diagonale in den Arbeiten von Helen Levitt (*1913 in New York/USA; †2009 ebenda), Evelyn Richter (*1930 in Bautzen), Ulrich Wüst (*1949 in Magdeburg), Wolfgang Volz(*1948 in Tuttlingen), Roger Ballen (*1950 in New York/USA), Gabriele Basilico (*1944 in Mailand/Italien; †2013 ebenda) und Mario Giacomelli (*1925 in Senigallia/Italien; †2000 ebenda) und anderen erinnern an einen zeichnerischen Bildaufbau, der die Tiefenwirkung aufhebt oder verstärkt. Ulrich Wüst und Wolfgang Volz bilden dynamische Diagonalen mithilfe von Stühlen und Autos; Roger Ballen hebt durch seine eigenwillige Anordnung von Mensch, Raum und Gegenständen die räumliche Wirkung gänzlich auf.
Mario Giacomelli
Verrà la morte e avrà i tuoi occhi, 1954-1956,
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier, Blatt: 39,8 x 29,8 cm
Flächen wie Kreise, Rechtecke, Quadrate, Dreiecke und Rauten führen ebenso wie Striche, Linien und Punkte zur Abstraktion der Bildinhalte. Pietro Donzelli (*1915 in Monte-Carlo/Monaco; †1998 in Mailand/Italien) geht mit Licht und Schatten um, als lege er ein Raster aus Linien und Flächen über die Motive.
Daneben können Unschärfen Pinselstriche simulieren, wie es Boris Savelev (*1947 in Czernowitz, Ukraine) in seiner Arbeit „Zwei Schatten, Moskau“ anwendet. Einerseits erzeugt er damit eine flächige Wirkung von Szenerien, die eigentlich perspektivisch hintereinander gelagert sind. Andererseits erscheinen die Schlieren auf der Glasscheibe oder die Schatten wie bewusst gesetzte Akzente mittels eines Pinsels.
Sibylle Bergemann
Allerleirauh, Berlin, Heike, 1988,
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier, Blatt: 46,5 x 34,5 cm
Ein skulpturaler Ansatz ist bei Shirana Shahbazi (*1974 in Teheran/Iran), Arno Fischer sowie bei Claus Bury (*1946 in Gelnhausen) erkennbar. Und auch Sibylle Bergemann (*1941 in Berlin; †2010 in Gransee), die zu den großen fotografischen Künstlerinnen der DDR zählt, positioniert Körper und Körperlichkeit wie Skulpturen im Raum. Ihr sehr genauer Blick verbindet sie mit der ostdeutschen Fotografie der Leipziger Schule um Arno Fischer und Sibylle Bergemann. Aber auch Einzelpositionen aus dem ehemaligen Ost-Berlin (Ulrich Wüst) und Dresden (Evelyn Richter) gehören dazu. Evelyn Richter führt in ihren Museumsbildern zwei Ebenen zusammen: Sie verbindet in ihrer Serie „Ausstellungsbesucher“ den Betrachter mit dem Gemälde, das er sich gerade im Museum anschaut. Durch die Auswahl dieser Bilder ehrt Barbara Klemm ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem ehemals anderen Teil Deutschlands, die einer ähnlichen Bildauffassung folgen wie sie selbst.
Präsentiert werden Arbeiten aus der DZ BANK Kunstsammlung von Roger Ballen, Gabriele Basilico, Sibylle Bergemann, Laurenz Berges, Claus Bury, Pietro Donzelli, Arno Fischer, André Gelpke, Mario Giacomelli, Anthony Haughey, Helen Levitt, Will McBride, Simone Nieweg, Robert Rauschenberg, Timm Rautert, Evelyn Richter, Heinrich Riebesehl, Boris Savelev, Shirana Shahbazi, Dennis Stock, Wolfgang Volz, Ulrich Wüst u.a.
Art Foyer der DZ Bank, Platz der Republik, Frankfurt am Main
...Klick zum Weiterlesen
Singapur 2006
Christian Höhns Augenmerk gehört den Riesenstädten der Welt, die er mit einer besonderen Aura des Unwirklichen fotografiert und mit ebenfalls rieseigen Formaten dem Publikum präsentiert.
Paris 2010
Dr. Barbara Rök vom Germanischen Nationalmuseum Nürnberg schreibt dazu: „Seit über zehn Jahren beschäftigt sich Christian Höhn mit dem Phänomen der Megacity. Seine zumeist von erhöhtem Standort fotografierten Großstadtkulissen lösen vielfältige Assoziationen aus, vermitteln Monumentalität und nicht selten Gefühle wie Anonymität und Entfremdung. Die großformatigen Arbeiten zeigen auf eindrucksvolle Weise die Vielfalt und zugleich eine gewisse Uniformität der internationalen Urbanisierung. Gezielte Farbnuancierungen und Blickwinkel übersteigern jene klare Stadtästhetik, die Schein, Stil und Design zur zentralen Maxime erhebt, der man sich letztlich aber auch nicht entziehen kann. Die völlig menschenleeren Bilder drücken mehr aus, als man auf den ersten Blick erkennt. Der Betrachter zieht unwillkürlich Rückschlüsse auf die Bewohner, deren Umfeld, Befindlichkeiten, Bedürfnisse, Ansprüche, aber auch Ängste. So werden – obwohl unsichtbar – der Mensch sowie die Frage nach seiner Lebensideologie zum eigentlichen Thema.“
Shanghai 2011
Seoul 2010
Dubai 2012
Das Thema ist für ihn nach wie vor zentral, denn weltweit gibt es immer mehr Beispiele dieser „schönen Monstren der Urbanität“, wie es der Foto-Philosoph Prof. Dr. Christoph Schaden mit Blick auf Höhns Bilder formulierte, Christian Höhn ist immer auf der Suche nach exzeptionellen Blickwinkeln. Er scheut keine Vorbereitung, sonst schwer zugängliche Standpunkte betreten zu dürfen. Viele seiner brillanten Aufnahmen sind von allerhöchsten Bauwerken aus aufgenommen. Er hat die Geduld, ausgesuchte Lichtstimmungen abzuwarten.
Bejing 2012
Ein weiterer Höhepunkt seines Schaffens war u.a. die Ausstellung im Museum für Kommunikation in Nürnberg mit dem Titel „One Station“, bei der er berühmte Bahnhöfe in Szene setzte, die in der Weltliteratur eine Rolle spielen. Er denkt gerne in Serien, nicht in Einzelbildern.
Die Ausstellung findet im Foyer des Großen Hauses statt (Zugang über den Haupteingang am Volksfestplatz).
...Klick zum Weiterlesen



Oliviero Toscani, Preservativi

Oliviero Toscani, United Colors of Benetton, 1992

Oliviero Toscani, Razza Umana
...Klick zum Weiterlesen
Doshis Bibliothek im Untergeschoss seines Wohnhauses: »Kamala House«, |
Balkrishna V. Doshi (* 1927 in Pune, Indien) ist Architekt, Städteplaner und Lehrer. Er zählt zu den einflussreichsten Pionieren moderner Architektur in Indien. Seit den 1950er-Jahren hat er mehr als 100 Gebäude realisiert, darunter Verwaltungs- und Kultureinrichtungen, Siedlungen und Wohnhäuser. International bekannt wurde er durch seine visionären Stadtplanungen und sozialen Wohnprojekte sowie durch sein großes Engagement im Bildungsbereich. Zu den Pionierleistungen gehören unter anderem das Indian Institute of Management (1977-1992), sein eigenes Architekturbüro Sangath (1980) und die berühmte Wohnsiedlung Aranya für Menschen mit geringem Einkommen (1989). Sein Verständnis von Architektur ist stark von Le Corbusier und Louis Kahn geprägt, mit denen er als junger Architekt zusammenarbeitete.
Einer der weitläufigen, lichtdurchfluteten Korridore des »Indian Institute of Management« (IIM), |
Treppenaufgang zu den Arbeitsplätzen in Doshis |
Ausgehend von deren moderner Formensprache hat er jedoch ein ganz eigenes ästhetisches Vokabular entwickelt, das mit lokalen Bedürfnissen und indischen Traditionen in Einklang steht. Doshis Gesamtwerk wird vom 17. Oktober 2019 bis zum 19. Januar 2020 im Architekturmuseum der TUM in einer Retrospektive gezeigt. Anhand einer Fülle von Originalzeichnungen, Architekturmodellen, Plänen, Malereien, Fotografien, Filmen und begehbaren Rauminstallationen wird sein Schaffen in den Bereichen Architektur, Städtebau, Design und Kunst umfassend präsentiert.
...Klick zum Weiterlesen
Ludwig Windstosser: Zeitungsfrau, 1970, Farbpapier,
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek / Ludwig Windstosser
Durch seine Firmenporträts avancierte Ludwig Windstosser (1921–1983) zum führenden Industriefotografen der westdeutschen Nachkriegszeit und ist dennoch bis heute weitgehend unbekannt. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war Windstosser Mitglied der Gruppe fotoform und beteiligte sich an den Ausstellungen und Buchprojekten der subjektiven fotografie. In Anknüpfung an die fotografischen Tendenzen der 1920er- und frühen 1930er-Jahre prägte vor allem fotoform die Bildsprache der fotokünstlerischen Nachkriegsavantgarde.
Ludwig Windstosser: Der Aussenseiter, 1949, Silbergelatinepapier,
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek / Ludwig Windstosser
Ludwig Windstosser: Kumpel mit Berglehrling, ohne Datum, Silbergelatinepapier,
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek / Ludwig Windstosser
Steile Perspektiven, ungewöhnliche Bildausschnitte und starke Kontraste finden sich auch in den Werbeaufnahmen, die Windstosser als Industriefotograf ab den frühen 1950er-Jahren für viele Firmen – vom Stahlbau über Pharmahersteller bis hin zur Textilbranche – realisierte. So porträtierte er das Bergbauunternehmen Ruhrkohle AG, das für den Aufschwung der westdeutschen Wirtschaft eine maßgebliche Rolle spielte. In seinen Fotografien zeigt er den Produktionsablauf von den Schächten bis hin in die heimischen Öfen und entwickelt dabei ein Bild vom Bergbau, das auch heute noch im kollektiven Gedächtnis präsent ist.
Ludwig Windstosser: Blick vom I-Punkt Berlin auf die Innenstadt mit Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,
um 1971, Farbpapier
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek / Ludwig Windstosser
Auch für seine zahlreichen Buchprojekte fing Windstosser den nachkriegsdeutschen Zeitgeist mit seiner Kamera ein. Die Bildbände führen das Lebensgefühl in Großstädten einerseits sowie ein breites Spektrum an Landschaftsaufnahmen andererseits vor Augen. Der 1972 erschienene Bildband „Berlin: teils teils“ ist ein Porträt West-Berlins, in einer von Wiederaufbau und Fortschritt aber auch dem Wunsch nach Normalität und Sicherheit geprägten Zeit. Dieses Spannungsfeld zieht sich durch geschickte Gegenüberstellungen durch das gesamte Farbfotobuch.
Die Karriere Ludwig Windstossers steht exemplarisch für das Wirken vieler FotografInnen in der Zeit des westdeutschen Wirtschaftswunders, seine Arbeit ist andererseits einzigartig in der Vielseitigkeit ihrer Bildsprache.
Der zur Ausstellung im Kerber Verlag erscheinende Begleitband vertieft die drei Hauptaspekte im Schaffen Windstossers – künstlerische Fotografie, Industriefotografie, Stadt- und Landschaftsaufnahmen.
Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, Berlin
...Klick zum Weiterlesen
Foto Heiner Henninges
Sind die Bilder für das Museum fotografiert oder ist das Museum für die Bilder gebaut? Beides nicht, aber die Motive von Roger Fritz "Der bewegte Mensch" hätten keinen besseren Platz finden können als in dem Verkehrszentrum auf 12.000 Quadratmetern Fahrzeuge verschiedenster Kategorien zeigt. Ausstellungshallen, deren Eisenbeton Struktur 1906 von Wilhelm Bertsch entworfen, in ihrer Schlichtheit einfach begeistern.
Einmal nicht langweilig wie man es von vielen Eröffnungen kennt:
die Rede von Autor und Kurator Hans-Michael Koetzle bei der Vernissage. Roger Fritz fotografiert den Laudator.
Foto Heiner Henninges
Als erstes fällt den meisten Menschen beim Namen Roger Fritz der Film „Mädchen, Mädchen“ ein, gedreht in den wilden 60er Jahren in München bei dem er auch die Schauspielerin Helga Anders, seine spätere Ehefrau von der er nach 5 Jahren geschieden wurde, kennengelernt hatte. Das war nicht sein erster und einziger Film: So assistiert er unter anderem Luchino Visconti bei „Boccaccio 70“ (I/F 1961) und „Il Gattopardo“ (I/F 1962) drehte in Deutschland dreht Roger Fritz Filme wie „Häschen in der Grube“ (1968), „Mädchen mit Gewalt“ (1969) und „Zwischen uns beiden“ (1971). In zahlreichen Filmen, unter anderem von Rudolf Thome („Fremde Stadt“, 1972), Sam Peckinpah („Steiner - Das Eiserne Kreuz“, 1976) und Rainer Werner Fassbinder („Lili Marleen“, 1981) steht Roger Fritz als Darsteller vor der Kamera.
"Bewegte Menschen": Eine Kollage mit Bildern von Roger Fritz,
die in der Ausstellung im Verkehrszentrum zu sehen sein werden.
Fotos: Roger Fritz
1961 studiert er an der UFA-Nachwuchsschule für Schauspiel und Regie in Berlin. 1963 dreht Roger Fritz seinen ersten Kurzfilm „Verstummte Stimmen“, ausgezeichnet mit dem Bundesfilmpreis, sein zweiter Kurzfilm „Zimmer im Grünen“ erhält das Prädikat „Besonders wertvoll“.
Ausstellung "Der bewegte Mensch".
Foto Heiner Henninges
Ausgebildet wurde Roger Fritz als Großhandelskaufmann und vor dem Filmen kam erst einmal die Fotografie. 1955 lernt er in München den Fotografen Herbert List kennen und assistiert ihm gelegentlich. Er beginnt selbst zu fotografieren und gewinnt als 20-Jähriger bei der photokina seinen ersten Preis, zwei Jahre später den nächsten. 1959 ist er Mitbegründer der legendären Zeitschrift twen. Er fotografiert für die Zeitschriften „Stern“, „Quick“, „Bunte“ und die französische „Vogue“ sowie für Rainer Werner Fassbinder und veröffentlicht 1982 das Buch zum Film „Querelle“.
Roger Fritz porträtiert nicht nur Menschen, die unterwegs sind, fahren, laufen oder auch im Verkehrsbetrieb innehalten und warten. Er hält das Besondere im Alltäglichen fest. Und in der Summe veranschaulichen seine Bilder aus drei Jahrzehnten, wie grundlegend Mobilität unser gesamtes Leben prägt.
Bettina Gundler, Leiterin des Zweigmuseums
bei der Ausstellungseröffnung fotografiert von Roger Fritz
Foto Heiner Henninges
„Diese Bilderreihe passt ganz hervorragend ins Verkehrszentrum“, findet Bettina Gundler, Leiterin des Zweigmuseums am Bavariapark. „Unsere Autos, Züge, Räder, Kutschen und Co. repräsentieren ja, was uns bewegt. Roger Fritz‘ Fotos ergänzen das Was durch ein Wie – oder besser gesagt: durch ein So!“
Halle I des Verkehrszentrums des Deutschen Museums, Am Bavariapark 5, München
...Klick zum Weiterlesen
© VOGUE Deutschland, 2018, Lars Eidinger.
Foto: Luigi & Iango
Nach der Gründung 1892 in den USA erschien die deutsche Ausgabe der Vogue erstmals von April 1928 bis Oktober 1929 mit Verlagssitz in Berlin. Seit August 1979 wird die deutsche Vogue monatlich am Condé Nast-Hauptsitz München herausgegeben. Christiane Arp ist seit 2003 Chefredakteurin der deutschen Vogue, vorangegangen sind ihr unter anderem Angelica Blechschmidt und Christa Dowling.
© VOGUE Deutschland, 2017. Foto: Sarah Moon
© Ugo Rondinone,
Courtesy Galerie Eva Presenhuber Zürich, New York
Vogue widmet sich seit vier Jahrzehnten den ästhetischen Phänomenen ihrer Zeit, stellt Mode in den Kontext von Gesellschaft und Kultur und ist dabei immer auf dem neuesten Stand der Fotografie und des Designs.
Die Ausstellung im Museum VILLA STUCK anlässlich des 40-jährigen Bestehens der deutschen Vogue ist eine Zeitreise in das Gestern, Heute, vor allem aber das Morgen des Mode-Journalismus, der längst nicht mehr auf das gedruckte Magazin beschränkt ist, sondern Mode auf vielen Plattformen digital, audio-visuell oder in Form von Events – erlebbar macht.
Diese Vielschichtigkeit wird in der Ausstellung, gestaltet von Thomas Mayfried und Swantje Grundler, mittels unterschiedlichster Medien und künstlerischer Gattungen aufgezeigt.
Ein eigens eingerichtetes Atelier bietet die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Magazins zu blicken, unveröffentlichtes Material zu entdecken und in immer wieder wechselnden Aktionen Fotoshootings oder die handwerkliche Produktion von Designstücken aus nächster Nähe mitzuverfolgen.
© VOGUE Deutschland, 2003, Yasmin Warsame.
Foto: Ruven Afanador
© VOGUE Deutschland, 2008, Siri Tollerød und Toni Garrn.
Foto: Karl Lagerfeld
Einer der ersten Entwürfe von Karl Lagerfeld aus dem Jahr 1954 sowie ein Haute-Couture-Kleid aus seiner letzten Kollektion für Chanel sind zentrale Objekte eines Raumes, der dem im Februar verstorbenen Modeschöpfer gewidmet ist. Abgerundet wird die Schau durch Kreationen von Viktor & Rolf, einer Installation der in London geborenen Designerin Priya Ahluwalia, Forschungsstudien des Studiengangs Fashion & Technology der Kunstuniversität Linz und weiteren speziell für die Ausstellung entwickelten Arbeiten.
Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, München
...Klick zum Weiterlesen
Eckhard Schaar (1932–2012), Bodybuilder, um 1985, C-Prints unterschiedlicher Größe aus 12 Alben,
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, © Eckhard Schaar
Das kreative Potential von Amateuren spielt seit der Erfindung der Fotografie eine wichtige Rolle und interessierte vor allem die Künstler des Bauhaus, die im unbekümmerten Umgang mit der Fotokamera eine große schöpferische Kraft sahen. Auch das demokratische und politische Potential der Amateurfotografie wurde in den 1920er Jahren entdeckt. Beides ist auch heute noch von großer Bedeutung für unseren Umgang mit Bildern. Die Amateurfotografie Anfang des 20. Jahrhunderts war der Beginn eines Massenphänomens, das heute mit der digitalen Bilderflut immer wieder beschworen wird.
Umbo (i.e. Otto Umbehr, 1902–1980), Umbo selbst, 1926, Silbergelatinepapier, 18 x 13 cm,
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg,
© Phyllis Umbehr / Galerie Kicken Berlin / VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Die Ausstellung vergleicht die Bildwelten der historischen und zeitgenössischen Amateurfotografen, beleuchtet ihre Motivation und Ziele und fragt, ob und wie sich die digitale, massenhaft praktizierte Amateurfotografie von der historischen unterscheidet. Zu sehen sind über 200 Exponate von zahlreichen Amateurfotografen, von Künstlern der klassischen Avantgarde und von zeitgenössischen Künstlern sowie Zeitschriften, Bücher und digitale Dokumente.
Unbekannt, Vier Studierende auf dem Dach des Bauhauses in Dessau, 1927/28,
Silbergelatinepapier, 6 x 10,5 cm, Galerie Kicken Berlin, © unbekannt
Die Ausstellung gliedert sich in drei Kapitel: Schwerpunkte des ersten Teils "Wider alle Regeln" sind es Amateure und das Bauhaus, die eng miteinander verknüpft sind. Amateure inspirierten die Formensprache, die bis heute unter dem Label „Bauhaus-Fotografie“ kanonisiert wird, mit ihren ästhetischen Regelbrüchen, ihrer spezifischen Art, die Lebenswirklichkeit abzubilden und mit ihrer Idee, die Gesellschaft zu verändern.
Das zweite Kapitel "Die eigene Lebenswirklichkeit" verfolgt die Kontinuitäten der Bildwelten in der analogen und digitalen Amateurfotografie und zeigt, dass der unmittelbare Alltag und das private Umfeld zentrale Themen sind. Dazu zählen Freizeitaktivitäten, Reisen, das soziale Miteinander, das Selfie und die eigene Identität, Foodies oder etwa das geliebte Haustier.
Der dritte Teil "Gesellschaft verändern" beleuchtet die Amateurfotografie als demokratisches Instrument der Gesellschaftskritik in der Bewegung der Arbeiterfotografie der 1920er und 1930er Jahre und ihrer Verbindung zum Bauhaus, in der Protestkultur der 1970er Jahre und in den sozialen Netzwerke heute. Die Ausstellung stellt Instrumente wie „Protestselfies“, partizipative Projekte oder Bildersammlungen von Bürgerjournalist*innen vor, die zu aktuellen politischen Ereignissen Stellung nehmen und eine internationale Öffentlichkeit erreichen, und fragt nach ihrer gesellschaftlichen und politischen Relevanz.
T. Lux Feininger (1910–2011), Gret Palucca sulla casa di Lyonel Feininger, um 1928,
Silbergelatinepapier, 24 x 18 cm, Galerie Kicken, Berlin,
© Nachlass von T. Lux Feininger
Was heute als typische „Bauhaus-Fotografie“ gilt – etwa die Kamera nach oben oder unten zu neigen – orientierte sich ursprünglich an den Bildern des privaten Knipsers. Die Bauhäusler durchbrachen die Konventionen der Bildproduktion, indem sie sich von der damals üblichen Zentralperspektive abwandten. Sie experimentierten mit „gekippten“ Ansichten, mit Spiegelungen und Tonwertverfälschungen, mit dem Porträt in Nahaufnahme, mit Doppelbelichtung und Fotomontagen. Diese Stilmittel, die sich in den 1920er Jahren am Bauhaus und an anderen Fotoschulen entwickelten und 1929 in der epochemachenden Ausstellung Film und Foto präsentiert wurden, zeigt das einführende Kapitel der Ausstellung anhand zahlreicher Aufnahmen der Avantgarde wie T. Lux Feininger(1910–2011), Werner David Feist (1909–1998), Lucia Moholy, László Moholy-Nagy, Robert Petschow (1888–1945), Franz Roh (1890–1965), Sasha Stone (1985–1940), oder Otto Umbehr alias Umbo (1902–1980). In der Gegenüberstellung mit faksimilierten Seiten aus Fehler- und Regelbüchern für die Amateurfotografie von 1905 bis 1943 wird ersichtlich, dass Amateure die Stilmittel der Bauhausfotografie deutlich geprägt haben.
Der Katalog zur Ausstellung mit dem Titel Amateurfotografie. Vom Bauhaus zu Instagram erscheint im Kehrer Verlag mit Beiträgen von Ulrike Bergermann, Susanne Holschbach, Florentine Muhry, Susanne Regener, Esther Ruelfs, Sven Schumacher und Bernd Stiegler, Englisch/Deutsch, 208 Seiten, 180 Abbildungen in S/W und Farbe.
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz 1, Hamburg
...Klick zum Weiterlesen
Theo Schafgans, Bildnis Gerhard Fieseler, 1927.
Copyright: © LVR-LandesMuseum Bonn, Dauerleihgabe Schafgans / Schafgans Archiv
Nur 14 Jahre währte die Weimarer Republik. Doch die ereignisreichen Jahre zwischen 1918 und 1933 waren entscheidend für die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, im Positiven wie im Negativen: 14 Jahre voller Gegensätze in Politik, Gesellschaft, Kunst und Technik.
Werner Mantz, Opel-Werk Aachen 1929. LVR-LandesMuseum Bonn.
Copyright: VG-Bild-Kunst Bonn, 2019.
Gelsenkirchen, 1920er Jahre. LVR-LandesMuseum Bonn.
Copyright: Albert Renger-Patzsch/Archiv Ann und Jürgen Wilde, Zülpich/VG Bild-Kunst, Bonn 2019.
Wie kaum ein anderes Medium hat die Fotografie das Gesicht dieser Epoche geprägt. Beflügelt durch die Neuerungen in Kamera-, Film- und Drucktechnik erlangte sie eine nie dagewesene Qualität und Wirkmacht. Durch das Bauhaus und die Idee eines „Neuen Sehens“ angeregt, wurden die Fotografinnen und Fotografen experimentierfreudig wie nie zuvor. Mit der Kamera blickten sie steil nach oben oder senkrecht herunter, aus fahrenden Autos heraus oder in vielfach spiegelnde Fensterscheiben hinein. Der Bauhauslehrer László Moholy-Nagy prophezeite 1927, dass Fotografie schon bald ein Unterrichtsfach „wie heute das abc oder einmaleins“ sein werde und der „fotografieunkundige der analphabet der zukunft“ sei.
Hans Bresler: Proletarierin liest die Zeitschrift "Der Arbeiter-Fotograf" (Schwägerin des Fotografen), 1928. Deutsche Fotothek Dresden.
Copyright: Deutsche Fotothek / Hans Bresler
Hans Bresler: An der Stanze im Werk für Schokoladenformen und Blechemballagen Anton Reiche, Dresden-Plauen, Bamberger Straße, 1929. Deutsche Fotothek Dresden.
Copyright: Deutsche Fotothek / Hans Bresler
Fotografie und Text verbanden sich zur modernen Reportage. Presse-Fotografen wie Erich Salomon und Friedrich Seidenstücker wurden Stars. Die Berliner Illustrirte Zeitung war mit 2 Millionen Exemplaren die auflagenstärkste Wochenzeitung der Welt. Manipulationen und Agitationen mit Wort und Bild erlebten eine frühe Blüte.
Hugo Erfurth, Porträt Otto Dix, 1929. LVR-LandesMuseum Bonn.
In 400 teils unveröffentlichten Fotografien aus der Weimarer Republik wirft die Ausstellung einen Blick auf diese turbulente Zeit. 15 Themenräume zu Fortschritt, Revolution, Arbeit, Architektur, Sport, Mode oder Tanz lassen Modernität und Lebensgefühl der Epoche ebenso spürbar werden wie ihre Widersprüchlichkeit und Zerbrechlichkeit. Dabei stehen bekannte Fotografennamen wie August Sander, Lotte Jacobi, Hugo Erfurth oder Alfred Eisenstaedt neben zahlreichen Bildern von unbekannten Autoren, die erstmals wieder zu entdecken sind. Ergänzt durch Zeitschriften, Fotobücher und Bildmagazine – viele durchblätterbar-, Postkarten und Plakate entsteht so ein perspektivenreicher Blick auf den Alltag der Weimarer Republik, auch jenseits der „Goldenen 20er“ in der quirligen Metropole Berlin.
Die Ausstellung ist gefördert durch die Kunststiftung NRW. Sie wird im Rahmen des Verbundprojektes „100 jahre bauhaus im westen“ präsentiert.
„100 jahre bauhaus im westen“ ist ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Schirmherrin ist Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
...Klick zum Weiterlesen
Robin Rhode - Classic Bike 2002
Der südafrikanische Künstler Robin Rhode (*1976) hat sich mit seinem Werk, das sich durch eine innovative Kombination aus Linie, Körper und öffentlich zugänglichen Wänden als Bildträger auszeichnet, international einen Namen gemacht.



Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1, Wolfsburg
...Klick zum Weiterlesen
Tan Ascent, 2016
Video Still 2-teilige Installation 77 min.,Loop
Courtesy the artist and Frith Street GaIIery
© FionaTan,2019
Die 1966 in Pekanbaru (Indonesien) geborene, heute in Amsterdam lebende Fotografin und Medienkünstlerin Fiona Tan zeichnet sich durch einen differenzierten Einsatz der Fotografie in einem sehr umfassenden Sinn aus, unter Berücksichtigung des Phänomens Zeit und an der Schnittstelle zum Medium Film. Ihr Werk ist von einem souveränen installativen Umgang mit dem Medium geprägt. Der Preis würdigt damit auch die ästhetische Intelligenz des Displays von Fotografie, für deren Geschichte Fiona Tan seit zwei Jahrzehnten Beiträge von höchster Exzellenz leistet.
Fiona Tan Tomorrow, 2005
Installationsansicht 2-Kanal Videoinstallation
Courtesy the artist and Frith Street GaIIery
© FionaTan,2019
Fiona Tan Ascent, 2016
Video Still 2-teilige Installation 77 min.,Loop
Courtesy the artist and Frith Street GaIIery
© FionaTan,2019
Wie der Untertitel „Goraiko“ (etwa: Ankunft des Lichts) andeutet, wird sich die Ausstellung in hohem Maße mit dem Thema des Lichts und der langsamen Bewegung beschäftigen. Diese beiden Themen verdichten sich in dem neuen Film-Foto-Projekt „Ascent“ (2016), das erstmals in Deutschland zu sehen sein wird. Es besteht aus einer 77-minütigen Projektion sowie aus 151 Einzelfotos, die sich inhaltlich mit den zahllosen fotografischen Darstellungen des „Fuji“, dem heiligen Berg Japans auseinandersetzen. „Ascent“ ist darüber hinaus eine Studie über seine visuelle Kultur und eine Hommage an die Geschichte der Fotografie und des Films.
Fiona Tan, Island, 2008
Installationsansicht, HD Videoinstallation, 15 min. Loop
Courtesy the artist and Frith Street GaIIery
© FionaTan,2019
Tan ergänzt die visuelle Ebene um eine fiktive Erzählung und thematisiert so die Differenz zwischen unbewegten und bewegten Bildern. Neben dieser wichtigen Arbeit werden in der Ausstellung weitere Filme und Fotografien aus dem Werk von Fiona Tan zu sehen sein, in denen sie sich – neben medialen Reflexionen – auch mit Fragen von Migration, Gesellschaft und Geschichte beschäftigt.
Kurator: Dr. Stefan Gronert
Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz, Hannover
...Klick zum Weiterlesen
Lotte Jacobi |
László Moholy-Nagy (1895–1946) wird 1923 von Walter Gropius ans Bauhaus berufen, wo er bis 1928 sowohl den Vorkurs als auch die Metallwerkstatt leitet. Eine eigene Werkstatt für Fotografie existiert am Bauhaus zu dieser Zeit noch nicht, jedoch tragen seine fotografischen und filmischen Experimente maßgeblich zur Integration neuer Medien in den Alltag der Schule bei. Mit seiner Arbeit vertritt Moholy-Nagy die Vision einer universellen Gestaltung, die verschiedene Kunstformen gleichberechtigt in sich vereint. Dieser Anspruch bildet sich in den Sammlungsbeständen des Museum Folkwang ab. Heute besitzt das Museum Folkwang mit rund 150 originalen Werken einen bedeutenden Bestand der Arbeiten Moholy-Nagys, dessen Kern seit 1994 ein umfangreiches Konvolut von Fotogrammen bildet.
László Moholy-Nagy |
László Moholy-Nagy |
Neben zwei Leinwänden und drei Grafiken präsentiert die Kabinettausstellung eine Auswahl an Fotografien, Fotogrammen, Fotocollagen, Druckgestaltung und Filmen. Anhand des Konvoluts arbeitet die Präsentation die vielfältige Formensprache der kameralosen Fotografien heraus, die Moholy-Nagy und seine Frau Lucia ab etwa 1922 gemeinsam entwickeln: Von ihm als eine Form „reiner Lichtgestaltung“ beschrieben, treffen hier sowohl gegenständliche als auch abstrakte Bildfindungen aufeinander. Lucia Moholy ist selbst seit Anfang der 1920er Jahre auf dem Gebiet der experimentellen Fotografie tätig und hat wesentlichen Anteil an den theoretischen Schriften ihres Mannes.
László Moholy-Nagy |
Auch in seinen gegenstandsbezogenen Fotografien erkundet Moholy-Nagy die gestalterischen Möglichkeiten des technischen Bildes. Unter den Exponaten finden sich zeittypisch steile Perspektiven wie Funkturm in Berlin (um 1928). Gezeigt werden auch weniger bekannte Aufnahmen mit sozialdokumentarischem Charakter, wie Fischschuppen im Spreewaldwirtshaus (um 1928). Diese Facette in Moholy-Nagys Werk wird ebenfalls aus den Filmen des Künstlers ersichtlich, die in der Ausstellung in direkter Nachbarschaft zu den Bildwerken gezeigt werden.
Folkwang Museum,
...Klick zum Weiterlesen
Marilyn Monroe, Hollywood, 1961
© Douglas Kirkland/Photo Op
Douglas Kirkland (*1934) hat sie alle fotografiert die Größen aus Film, Show-Business und sonstigen Künstlerkreisen. Mit seiner Porträt-Serie von Marilyn Monroe, die Kirkland im Auftrag des Hochglanzmagazins "Look" 1961 anfertigte, wurde er auf einen Schlag weltberühmt. Und seine im Jahr darauf entstandenen Fotografien von Coco Chanel zeigen die damals 79-jährige Mode-Ikone in ihrem letzten ungetrübten Jahr ihrer langen Karriere.
Coco Chanel in ihrem Atelier, 31 Rue Cambon, Paris, 1962
© Douglas Kirkland/Photo Op
Coco Chanel auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer, Paris, 1962
© Douglas Kirkland/Photo Op
Kirkland begann im Alter von 24 Jahren als „Staff Photographer“ beim Look Magazine. Dort erhielt er 1961 den Auftrag für eine Fotoserie mit Marilyn Monroe, deren Ziel es war, eine Cover-Aufnahme für die 25-jährige Jubiläumsausgabe des begehrten Hochglanzmagazins abzulichten. Später war Kirkland als fester Fotograf beim Life Magazin.
Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, Ulm
...Klick zum Weiterlesen
Sven Meurs „Großstadt Wildnis“
Wildschweine in Berliner Gärten, Füchse in der Innenstadt von Köln, Eisvögel im Düsseldorfer Stadtpark! Unsere Großstädte sind oft artenreicher als das Umland. Warum kommen die Wildtiere in die Städte, wie leben die verschiedensten Tierarten inmitten der für Menschen gemachten Umwelt und wie kann man sie schützen? Auf spannende und humorvolle Art gibt der Fotograf Sven Meurs Antworten, indem er die Natur deutscher Großstädte zeigt und sich auf die Suche nach Tieren macht, die sich mit der Großstadt arrangiert haben.
Open-Air Postplatz
1.10.2019 bis 30.4.2020
Vortrag 1.11.2019 um 18 Uhr
Sven Lamprecht „Heimat – im besonderem Licht“
© Sven Lamprecht
Ein wirklich gutes Bild lebt von den ganz besonderen Lichtstimmungen und den Momenten in der Natur. Der Fotograf Sven Lamprecht versucht so oft wie nur möglich draußen zu sein, um eben genau diese Momente abzupassen und eine Situation einzufangen, die den Unterschied macht. Die Ausstellung zeigt das Spektrum seines kreativen Schaffens. Auf sensible Weise nähert er sich der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und hält sie fotografisch in unterschiedlichen Lichtstimmungen fest. Als Mitglied der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen engagiert er sich in der Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern.
Hotel Vierjahreszeiten
1.10.2019 bis 2.2.2020
Tag des Fotobuches: 02.10.2019 um 11:00 Uhr
Berthold Steinhilber „Deutschland – eine Reise durch die Zeit“
© Berthold Steinhilber
Deutschland im Jahr 2019: eine funktionierende und stabile Demokratie, geschätzt von vielen anderen Staaten, der allgemeine Wohlstand ist sehr hoch und gleichzeitig wachsen die Sorgen der Bürger. Die Globalisierung und Migration verunsichert die Menschen, einige fürchten sich vor der Zukunft, andere sehnen sich nach Sicherheit und Vertrautheit. In welche Richtung geht Deutschland? Wer sich Gedanken macht, wohin wir gehen, sollte wissen, woher wir kommen. Deshalb stand am Anfang der fotografischen Arbeit die Frage: Woher kommen die Deutschen und was hat sie kulturell geprägt?
Max Hünten Haus
16.9.2019 bis 15.1.2020
Tag des Fotobuches 02.10.2019 um 11:00 Uhr
Götz Schleser „Politische Porträts“
© Götz Schleser
Angela Merkel, Andrea Nahles, Christian Lindner oder Wolfgang Schäuble: Was ist es, das einen Politiker ausmacht? Die politische Gesinnung, natürlich. Eine individuelle Interessenslage, versteht sich. Und der menschliche Aspekt ist mitunter auch nicht ganz unwichtig. Alles das in ein Bild zu bekommen, das ist das Ansinnen des Berliner Fotografen Götz Schleser. In seinen Fotografien entstehen darum keine simplen Abbilder, sondern politische Porträts im eigentlichen Sinne. Schleser zeigt, worum es geht – im Amt und im Menschen, immer im Wechselspiel mit Fassade, Schönfärberei und Meinung (ob die des Abgebildeten oder des Fotografen sei dahingestellt) und so ehrlich, wie es dabei eben möglich ist.
Leica Galerie Zingst
1.10.2019 bis 2.2.2020
Milán Radisics „Water. Shapes. Earth – Wasser formt die Erde“
© Milán Radisics
Es ist die Natur, die Milán Radisics ständig zur neuen kreativen Auseinandersetzung herausfordert und inspiriert. Sein aktuelles Projekt WATER.SHAPES.EARTH handelt vom Wasser. Es zeigt, woher das Wasser kommt, wie es die Erde verwandelt, alles Leben beeinflusst und wie es an vielen Orten verschwindet. Nach vielen Stunden Recherche auf Satellitenkarten macht der Fotograf die passenden Orte für seine Motive ausfindig und fotografiert aus der Luft heraus mit Hilfe einer Drohne. Die vielen Einzelbilder setzt er am Computer zusammen und erzielt dadurch eine enorm detailreiche Auflösung, die vom Grashalm bis zu Vogelnestern oder auch menschlichen Fußabdrücken unendlich viele Details preisgibt. Die quadratische Form der Bilder unterstützt ihre abstrakte und malerische Wirkung.
Hotel Stone
1.10.2019 bis 2.2.2020
Jan Richard Heinicke „Natur im Stadtraum«
© Jan Richard Heinicke
Singapur steht vor großen Herausforderungen. Der Stadtstaat, dessen Einwohnerzahl sich in den letzten Jahrzehnten versechsfacht hat, wächst weiter und wird besonders stark vom Klimawandel betroffen sein. Glücklicherweise entsteht gleichzeitig eine neue Bewegung, die aus Architekten, Farmern und normalen Bürgern besteht. Ihr Ziel ist es, die Natur zurück in die Stadt zu bringen.
So findet die Natur Eingang in der Architektur, ungenutzte Flächen werden zu Farmen. Beides trägt enorm zur Minderung der städtischen Temperatur bei und kann den Kampf gegen die Klimafolgen unterstützen.
Epson Digigraphie Galerie
1.10.2019 bis 2.2.2020
Tag des Fotobuches - Zingst liest
Ebenfalls unterhaltsam präsentieren ausgewählte Fotografen ihre Fotobücher und Kalender zum „Tag des Fotobuches“ am 02.10.2019 im Max Hünten Haus. Der „Tag des Fotobuches“ ist fester Bestandteil der Veranstaltungen?im Herbst unter dem Leitgedanken „Natur im Fokus“. Eine Auswahl ganz besonderer Neuerscheinungen (zum Teil in Verbindung mit Bilderschauen) sind in Zingst zu sehen. Das Besondere: Die Fotografen sind anwesend und stellen ihre Werke persönlich vor, beantworten Fragen, nehmen sich Zeit für alle Interessierten und signieren ihre Bildbände und Kalender.
2.10.2019 um 11:00 Uhr
Max Hünten Haus
Eintritt: kostenfrei
...Klick zum Weiterlesen
© Uwe Ommer - Storm & Rain, 2019
III. Akt Greifswald - 1. Szene
Zur Greifswalder Kulturnacht am 13. September macht der international bekannte Pariser Fotograf Uwe Ommer den Auftakt mit seiner Soloshow „Aktfotografie aus sechs Jahrzehnten“ in der Galerie STP (Start 19:00 Uhr). Spannend ist hierbei die Bandbreite in der Aktfotografie von Ommer. Die gezeigten Fotografien reichen von ästhetischen Studioaufnahmen, über weiblichen Selbstinszenierungen, weiter über die Komplexität der Ladyboys of Thailand, bis hin zu schrillen 80er Jahre Aufnahmen und Akten in überwältigenden Landschaften Islands. Manche Arbeiten sind weltbekannt, einige nur wenig gezeigt und andere werden erstmalig präsentiert. Der Fotograf wird zur Vernissage anwesend sein. Die Ausstellung geht bis 16. November 2019.
© VIincent Leifer - Roots Of Life I., 2019
III Akt Greiswald - 2. Szene
Vincent Leifer, Ingo Müller, Peter Warkentin

© Ingo Müller_Diva_2019
|
Am gleichen Abend laden wir Sie im Anschluss zu einem kleinen Spaziergang durch die Greifswalder Altstadt ein, um zwei weitere regionale Fotografen zu entdecken. Ingo Müller aus Gelbensande und Peter Warkentin aus Bützow. In fünf Schaufenstern der Innenstadt präsentieren die Fotografen ihre vielfältigen Positionen zum Thema Akt (Lady M. / Männermoden Krafczyk / Möbel Mews / Augenoptik Manke / Marc O´ Polo). Die Stationen sind mit roten Fußabdrücken am Boden markiert. Beide Fotografen werden zur Vernissage anwesend sein. Die Arbeiten sind bis 29. November 2019 zu sehen.

...Klick zum Weiterlesen
Der Greif#12 Rückseite Fotografie von Milan Gies, Rover
copyright Der Greif
Die Ausstellung zeigt Tableaus mit jeweils vier Bildern, in denen sich jeweils ein Bildpaare zweimal gegenüber steht, dessen Motive einmal als good und bad bezeichnet werden und bei den zwei gleichen Motiven umgekehrt als bad und good. Dem Betrachter bleibt es überlassen sich seine eigene Meinung zu bilden, wie er die Bilder empfindet. Um das noch zu verstärken, sind manche Bilder hinter einem kleinen Vorhang versteckt und dem Besucher bleibt es überlassen, besonders harte Motive sehen zu wollen oder nicht. Immer ist die Frage was man zeigen kann was nicht.
„Der Greif” ist eine vielfach ausgezeichnete Organisation für zeitgenössische Fotografie. Seit der Gründung 2008 beschäftigt sich das Kollektiv mit aktuellen Themen, die fotografische Bildproduktion, -distribution und -rezeption betreffen.
Der Greif#12 Titelseite Fotografie von Martha Friedel, Éclat
copyright Der Greif
Im Zusammenhang mit der Ausgabe 12 ihres Magazins, gastkuratiert vom britisch-südafrikanischen Künstlerduo Broomberg & Chanarin, zeigt „Der Greif” in einer interaktiven Installation eine speziell kuratierte Auswahl an Fotografien. Adam Broomberg & Oliver Chanarin erhalten über eine offene Ausschreibung hierfür fotografische Bilder, die zu privat, zu still, zu gewalttätig, zu politisch, zu subversiv oder zu explizit sind, um sie online zu teilen. Bilder, die niemals auf Facebook, Instagram oder anderen sozialen Netzwerken gezeigt würden.
Der Greif, Blame the Algorithm, FORUM 050 Münchner Stadtmuseum © Der Greif
Der Greif, Blame the Algorithm, FORUM 050 Münchner Stadtmuseum © Der Greif
Mithilfe eines ehemaligen „Content Moderator“, der in dieser Funktion lange Zeit Bilder für Facebook sichtete, wofür es eine eigene Schulung benötigt, wurden zensierte und unzensierte Bilder gegenüberstellt.
...Klick zum Weiterlesen
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" - dieser Weisheit folgend hat der Fotograf Lars Heidemann Menschen fotografiert, die sich für die Umwelt engagieren und in deren Leben sich der behutsame Umgang mit unserer Welt, widerspiegelt.
Am Beginn der Arbeit zu dem Projekt "Mensch und Umwelt" von Lars Heidemann stand die Fragestellung ob es ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein gibt und wie es sich im alltäglichen Leben ausdrückt. Lars Heidemann hat Menschen gefunden, die bei dem was sie sowohl im Beruf, als auch im Privatleben tun, ein gutes Beispiel sind und die an die Umwelt denken. Umweltfreundliches Handeln beginnt zum Beispiel mit dem bewussten Verzicht auf problematische Materialien, dem sparsamen Umgang mit Werkstoffen und setzt sich auch in der Ernährung fort.
Es entstanden Porträts von 17 Persönlichkeiten in ihrer vertrauten Umgebung, zu Hause oder an ihrem Arbeitsplatz. Die Ausstellung "Mensch und Umwelt" ist nicht als abgeschlossene Serie zu verstehen. Lars Heidemann, engagierter Umweltaktivist mit der Kamera, möchte das Langzeitprojekt fortführen, dass er mit einer analogen Mittelformatkamera auf Schwarzeißfilm verwirklicht.