Besdonders geschützt gegen Staub und Feuchtigkeit ist das M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO
das perfekte Objektiv für Outdoor- und Naturfotzgrafen.
Das neue, zweite Objektiv der Olympus M.Zuiko Pro Serie, bietet jedoch weit mehr als eine konstant hohe Lichtstärke über den gesamten Brennweitenbereich. Zu seinen weiteren Vorzügen gehört die trotz der hohen Lichtstärke dem MFT-Format geschuldete kompakte Bauweise und ein vergleichsweise zu Vollformatobjektiven geringes Gewicht. Hinzu kommen der gleichbleibende kurze Mindestabstand von nur 70 Zentimetern und der 1,4x Konverter, der aus dem Objektiv ein Supertelezoom mit 56- 210mm bzw. äquivalent zum Kleinbild 112 x 420 mm mit konstanter Lichtstärke von 1:4 bei vollem Erhalt aller Funktionen macht. Auch der Mindestabstand von nur 70 mm bleibt erhalten. Objektiv samt Konverter sind zudem besonders gut gegen Feuchtigkeit geschützt, so dass auch bei Schnee und Regen fotografiert werden kann, wenn Kameras wie die OM-D E-M1 oder die OM-D E-M5 eingesetzt werden. Soweit die Anwendungsdaten. Aber auch die aufwändige Konstruktion dieses Ausnahme-Objektivs ist erwähnenswert. Sie verwendet insgesamt 16 Linsen in 10 Gruppen, darunter 3 asphärische Linsen von denen eine aus ED Glas gefertigt wird. Zudem wurde für drei weitere Linsen extra niedrigbrechendes ED-Glas verwendet.
All diese Voraussetzungen sind selbst bei professionellen Objektiven zu finden und machen neugierig darauf, was dieser hohe Aufwand für die Bildergebnisse bedeutet. Unsere ersten Versuche fanden bei denkbar ungünstigen Verhältnissen statt. Hochnebel, leichter Nieselregen, verblautes, kontrastloses Licht. Aber wir waren zu neugierig um auf schönes Wetter und Sonnenschein zu warten. Unsere Versuchsanordnung bestand aus der Olympus OM-D E-M1 mit upgedateter Firmware 2.0 sowie dem M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO samt MC 1,4x Konverter.
Perfekt auf das M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO abgestimmt:
Der Telekonverter MC 1,4X.
Schon beim Zusammenstellen der Ausrüstung, der Anbringung von Konverter und Sonnenblende, kam Freude auf. Der Konverter war blitzschnell montiert und bildet praktisch eine harmonische Einheit mit dem Objektiv, so dass beim Handling kaum auffällt, dass hier noch ein Konverter zwischen geschaltet wurde. Autofokus und manuelle Scharfstellung funktionierten genauso komfortabel wie bei Verwendung des Objektivs allein. Wie schon von anderen Premium und Pro Objektiven von Olympus bekannt erfolgt die schnelle Umstellung von manueller Scharfstellung auf die AF-Steuerung durch Vor- und Zurückschieben des Schärferinges. Die Innenfokussierung und die Geradführung der Frontlinse erleichtert die Verwendung von Filtern, vor allem solcher Filter, deren Wirkung von dem Drehwinkel abhängt, wie Pol- oder Effektfiltern. Da die Baugröße des Objektivs sich weder durch die Scharfstellung noch durch die Brennweiteneinstellung verändert ist selbst das Fotografieren aus der Hand mit langen Brennweiten oder mit ständig variierter Brennweite äußerst komfortabel.
Das M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO mit versenkbarer Streulichtblende.
Immer beliebter bei Fotografen werden schnell abrufbare Presets, sprich programmierte Einstellungen für bestimmte, häufig wiederkehrende Situationen. Diese ersparen ein erneutes Navigieren durch die verschiedenen Menüpunkte und erlauben eine schnelle Reaktion auf typische Motivsituationen. Auch das M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO besitzt dafür eine frei belegbare Fn-Taste über die sich vorher programmierte Einstellparameter besonders schnell aktivieren lassen.
Noch ein Wort zur Konstruktion der Sonnenblende: Sie verdient aus mehreren Gründen ein Extra-Lob. Sie ist großzügig dimensioniert aber sie lässt sich versenkbar anbringen. Beim Fotografieren hält sie nicht nur Streulicht sehr wirkungsvoll ab, sondern – wie bei unseren Aufnahmen bei Nieselregen – lässt auch keine Feuchtigkeit auf die Frontlinse. Die mit der Olympus Zero Beschichtung (ZUIKO Extra-low Reflection Optical) hochwertig vergütete Frontlinse eliminiert schon weitgehend Reflexionen vagabundierender Lichtstrahlen. Unterstützt wird die weiterhin durch die matt-schwarze Rillenstruktur der Innenfläche der Gegenlichtblende. Durch eine leichte Drehung nach links kann diese entriegelt und nach hinten geschoben werden, sodass sie für den Transport mit der Frontlinse abschließt und der Objektivdeckel bequem angebracht werden kann.
Ob offener Schatten oder Schmuddelwetter: Das M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PR liefert konstrastreiche, brillante Bilder in jeder Situation.
Das Erste, was uns bei unserem Schwabinger-Stadtspaziergang bei Schmuddel-Wetter, zu dem wir uns sonst mehr auf Weitwinkelzooms, denn auf Supertele-Brennweiten gestützt haben, auffiel, waren die klare Farbwiedergabe, der ausgezeichnete Kontrast und die extreme Schärfe des Objektivs trotz des weichen, verblauten Lichts des bedeckten Himmels. Mehr noch: Das langbrennweitige Objektiv schärfte unseren Blick für die Details. Wir sahen die Jungendstilhäuser des ehemaligen Münchner Künstlerviertels mit anderen Augen: Plötzlich fanden die bunten Fassaden mit ihren Jugendstilreliefs, ihren Büsten, Ornamenten, Masken und farbigen Mustern unsere Aufmerksamkeit. Bei einem Wetter – wo selbst der Hund des Fotografen, sofern er einen hat, lieber zuhause bleibt -erzielten wir eine Ausbeute gelungener Detailaufnahmen, die uns hinsichtlich Farbwiedergabe, Kontrast und Schärfe überraschte.
Die nächste, zweite Prüfungssituation war genau das Gegenteil: Ein sonniger Herbstnachmittag, Motive im offenen Schatten und dennoch hohe Kontraste durch Seiten- oder Gegenlicht. Auch hier gab es an den Ergebnissen keinen Mangel, der dem Objektiv zuzuschreiben gewesen wäre. Selbst bei starkem Gegenlicht gab es brillante Bilder mit ausgezeichneten Kontrasten und einem begeisternden Schärfeeindruck. Das gilt für die Nahaufnahmen mit langen Brennweiten gleichermaßen wie für die Übersichtsbilder mit der kürzesten Brennweiteneinstellung. Einen Qualitätsunterschied zwischen Aufnahmen mit und ohne Konverter haben wir in keinem Fall bemerkt.
Die Spiegelung mit Licht und Schatten im Münchner Westpark zeigt gute Zeichnung auch in den Schattenpartien.
Die dritte Prüfung, der wir das uns immer mehr begeisternde Objektiv unterzogen, war der Nahbereich. Auf unserem Herbstspaziergang im Park kam uns ein schwarzer Vogel vor die Linse (Rabe oder Krähe, Entschuldigung – keine Ahnung). Natürlich optimale Bedingungen, klares herbstliches Sonnenlicht: Die Zeichnung im schwarzen Gefieder, die brillante Wiedergabe des Auges auch in der Ausschnittvergrößerung zeigt die Klasse, dass dieses Zoom in seinen unterschiedlichen Brennweiteneinstellungen, eine gleichbleibend hohe Abbildungsleistung liefert.
Ein weiteres Kriterium, das Fotografen immer mehr schätzen, sind die Eigenschaften der Zerstreuungskreise im Unschärfebereich, auch häufig mit dem japanischen Begriff Bokeh bezeichnet. Sie sind ein beliebtes Gestaltungsmittel, um das Hauptobjekt im Motiv von störenden Elementen im Umfeld freizustellen. Die ästhetische Wirkung eines Bokehs hängt allerdings nicht nur, wie häufig verkürzt dargestellt, von der Anzahl der Blendenlamellen und der durch sie erreichte Formgebung der Blende ab, sondern auch von Parametern wie der Größe der verwendeten Blendenöffnung, der Brennweite und dem Abbildungsmaßstab.
Auch bei starken ASjusschnittvergrößerungen liefert das M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO eine exzellente Detailzeichnung.
Wir wollten am Ende unserer Praxis-Experimente mit dem neuen Olympus M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO noch ein paar Aufnahmen produzieren, in denen die Unschärfe-Eigenschaften des Zooms deutlich werden. Diese entstanden auf dem Küchentisch. Dort platzierten wir einen Amaryllis-Blütenstand, den wir mit Blick aus der Küchentür auf einen Laubbaum im Hof als Hintergrund fotografierten. Da der Hintergrund durch die helle Beleuchtung im Hof und die dunkle Küche durch die Überbelichtung praktisch ausgelöscht also weiß war, kam auch kein Bokeh zustande. Also versuchten wir es mit der Live Composite Funktion, die durch das Firmware-Update nun auch in der OM-D E-M1 zur Verfügung steht. Da die kürzeste Verschlusszeit in der Live Composite Einstellung eine halbe Sekunde beträgt, musste die Blende ganz geschlossen und die Sensorempfindlichkeit auf Low-eingestellt werden. Das ergab ohne Live Composite ein akzeptables Bokeh aber eine schwarze Blüte. Diese wurde dann mit der winzigen LED-Leuchte Qudos per Wanderlicht aufgehellt. Und siehe da: ein angenehmes Bokeh mit einer ausreichend ausgeleuchteten Amaryllis Blüte entstand. Sicher kann man das einfacher haben, wie das Vogelfoto oben zeigt, auch dort hebt sich das Gefieder perfekt vom unscharfen Hintergrund ab. Aber ein wenig Experimentieren gehört schließlich auch zur Fotografie. Dieser Versuch zeigte uns neben der hohen Abbildungsleistung des Objektivs hinsichtlich Schärfe- und Unschärfeleistung des Objektivs nicht zuletzt auch die guten Eigenschaften des Zooms im Nahbereich.
Die Live Composite-Aufnahme mit und ohne Wanderlicht-Aufhellung zeigt das sanfte Bokeh des Objektivs.
Fazit:
Das Olympus M.Zuiko Digital ED 40?150mm 1:2.8 PRO zählt sowohl hinsichtlich seiner Abbildungsleistungen als auch in Bezug auf die Verarbeitung, des Handlings und der vielen Details die das Arbeiten mit ihm zum Vergnügen machen, zu den Ausnahme-Objektiven, die jedem professionellen Anspruch gerecht werden. Es ist nach der Einführung des M.Zuiko Digital ED 12-40 mm 1:2.8 Pro das zweite Zoom der M.Zuiko Pro Reihe, das auch professionellen Ansprüchen gerecht wird und das OM-D System auf Profi-Niveau hebt. Zwei weitere Objektive der Reihe sollen schon bald folgen: Das M.Zuiko Digital 7-14 mm 1:2,8 Pro und das M.Zuiko Digital 300 mm 1:4 Pro. Damit dürfte Olympus endgültig auch für Profis eine Alternative bieten.
Brennweitenbvergleich: Aufnahme mit kürzester (40mm) und längster (150mm) Brennweiteneinstellung.