Langzeitbelichtung, nachbearbeitet mit Nik Color Efex Pro Filter Polaroid Transfer
Schon der Philosoph Ortega y Gasset verglich den ‚Triumph des Augenblicks‘ mit dem ‚Glanz der Dauer‘. Ähnliche Ansichten lassen sich auch auf die Bildgestaltung übertragen. Die einen Fotografen sehen ihre Kunst darin, einen mit dem Auge kaum wahrnehmbaren Augenblick im Bild einzufrieren, sichtbar zu machen und der Vergänglichkeit zu entreißen, die anderen möchten die Vergänglichkeit, die Bewegung der Zeit mit ihren Bildern dokumentieren.
Wer intensiv Porträtfotos studiert, erkennt bald, dass die Dauer einer Aufnahme sich durchaus im späteren Foto ausdrücken kann. Sehr deutlich wird das im Vergleich früher Porträts, für die der Fotografierte lange still halten musste, mit den schnellen Schnappschüssen von heute.
Nach wie vor drängen sich dem Fotografen zahlreiche Motive auf, in denen der Bewegungsfluss mit einem statischen Umfeld korreliert. In der Dämmerung und bei Dunkelheit wirkt es immer wieder reizvoll, die Lichtspuren der Fahrzeuge in den Gegensatz zu dem scharf abgebildeten Umfeld zu setzen. Doch Bewegungsunschärfe, die bei wenig Licht oder Dunkelheit durch Langzeitbelichtungen oder Langzeitblitzen einfach realisierbar ist, verlangt bei hellem Sonnenschein spezielle Aufnahmetechniken und Spezialzubehör. Die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind Neutraldichtefilter (ND) und ein stabiles Stativ.
Vergleich Langzeit-Kurzzeit-Belichtung
Neben der hohen Anfangsempfindlichkeit der Sensoren, die bei der für die Beispielbilder verwendeten Olympus PEN E-PL2 bei ISO 200 beginnt, stört eine weitere Eigenschaft der Digitalkameras bei der ‚Slow Photography‘: die Beugungsunschärfe. Sie wird umso störender je weiter der Fotograf abblendet, also sollte 5,6 oder 8 das Maximum sein.
Die Herausforderung für Langzeitaufnahmen bei Tageslicht und Sonne lautet also, auf lange Belichtungszeiten von 1 bis 2 Sekunden trotz hoher Empfindlichkeit und nur bis 5,6 oder 8 geschlossener Blende zu kommen. Das ist nur mit entsprechend starken ND-Filtern möglich.
Hitech Filtersystem: Adapter, Filterscheibe und Filterhalter
Wir haben es mit den professionellen HITECH 100 Filtersystem ausprobiert. Der Vorteil: Die quadratischen Filter mit 10 Zentimeter Seitenlänge decken praktisch die meisten gängigen Objektivdurchmesser ab und der Filterhalter kann über entsprechende Adapterringe einfach an unterschiedlichste Frontgewinde angeschraubt werden. Die Filter gibt es zur präzisen Anpassung in zehn Dichtestufen. Bis zu zwei Filter lassen sich im Filterhalter miteinander kombinieren und so in ihrer Wirkung verstärken. Die Filter halten sicher in den Klemmschienen der Halterung, die sich für den Einsatz anderer Filter, wie etwa Pol- oder Effektfilter auch drehen lassen.
Hitech Filtersystem an der Olyympus PEN E-PL2
Langzeitaufnahmen wirken besonders durch die Kombination statischer und bewegter Objekte im Bild. So wird die Belebtheit eines Platzes durch die verwischte Abbildung der Fußgänger und/oder Autos betont. Das Bild eines sich drehenden Windrades erhält durch die verwischten Flügel eine besondere Dynamik. Ein vom Wind bewegtes Kornfeld vermittelt den Eindruck von farbigen Meereswellen. Wasserfälle werden zu Strömen aus Watte. Wichtig für den Erfolg beeindruckender Langezeitfotos ist die Kombination von Bewegung und Statik. Der Eindruck von Bewegung wird umso deutlicher je stärker der Kontrast von Schärfe und Unschärfe wahrgenommen wird.
Mit digitalen Nik Filtern nachträglich bearbeitete Langzeitaufnahmen
Tipp 1:
Auf die hellen Bildpartien belichten, damit die bewegten Lichter nicht ausfressen.
Tipp 2:
Im RAW-Format fotografieren, damit sich die Schatten später aufhellen lassen, ohne dass die Lichter, beispielsweise die Gicht des Wasserfalls, ausfressen und noch Zeichnung aufweisen.
Tipp 3:
Die für den gewünschten Effekt ‚kürzest mögliche‘ Langzeitbelichtung wählen, da bei manchen Sensoren durch die extrem langen Zeiten das Rauschen deutlich stärker wird und es auch zu Farbverfälschungen kommen kann.
Tipp 4
Vor allem bei Teleaufnahmen ein wirklich stabiles Stativ verwenden, weil durch den starken Vergrößerungsfaktor erhöhte Verwacklungsgefahr droht.
Stimmungsänderungen durch nachträglichen Einsatz digitaler Nik Filter
Für unsere Beispielbilder haben wir die HITECH Filter 100 x 100 an einer Olympus PEN E-PL-2 verwendet. Anpassungen und Verfremdungen wurden mit Nik Filtern Color EfexPro, HDR Efex Pro und Silver Efex Pro ausgeführt.
Fachliche Online-Beratung zum Thema HITECH bietet der Profi-Ausstatter Isarfoto Bothe:
Link zu den HITECH Filtern bei Isarfoto Bothe: hier klicken…
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